🎧 Schule und Bildung

Interviews mit Museumsbesucher:innen

Episode #067

In dieser Folge von „Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten“ hören Sie Ausschnitte von Interviews, die Museumsmitarbeiterin Erika Trdy bei der Eröffnung unserer Sonderausstellung „Bildung in Rudolfsheim-Fünfhaus – einst und jetzt“ am 12.3.2023 zu den Themen Schulerinnerungen und Bildung geführt hat. Auch Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht ist unter den Interviewten.

Mit dabei sind auch die Grätzelkorrespondentinnen Karin Elise Sturm, Karin Süd, „Southy“ und Karin Martiny, Karin Nord, „Nordy“.

Karin Elise Sturm berichtet vom Reindorfgassenfest und spricht mit Maurizio und Brigitte 😉

Karin Martiny sammelt wieder akustische Park-Eindrücke. Diesmal vom Märzpark und vom Vogelweidpark.

Co-Moderator dieser Folge ist Maurizio Giorgi.

Skript (außer Grätzelkorrespondenzen): Brigitte Neichl


Die Podcast-Episode zum Artikel

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#067 Schule und Bildung


INHALT


Transkript der Podcast-Episode

Transkript der Podcast-Episode:

Intro

Maurizio Giorgi
Hallo Brigitte! Heute geht’s um Schulgeschichten, stimmt’s?

Brigitte Neichl
Ja genau! Das Thema unserer heurigen Sonderausstellung ist ja „Bildung in Rudolfsheim-Fünfhaus – einst und jetzt“. Zu sehen übrigens noch bis Ende Jänner 2024. Und aus diesem Anlass hat unsere Kollegin Erika Trdy bei der Eröffnung am 12. März Interviews mit Besucher:innen geführt. Einige Ausschnitte daraus gibt es heute zu hören.

Maurizio Giorgi
Da bin ich aber schon sehr gespannt! Legen wir los?

Brigitte Neichl
Gerne, lieber Maurizio! Zuerst begrüße ich noch – wie üblich – unsere Hörerinnen und Hörer.


Begrüßung


Brigitte Neichl
Hallo und herzlich willkommen zur 67. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten. Mein Name ist Brigitte Neichl. Unterstützt werde ich von meinem Kollegen Maurizio Giorgi.

Warum wir inzwischen bei 2x 15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in der Folge 47. Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten – wir haben es ja mit den Traditionen.

Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, dem Veranstaltungs-Museum im Herzen des 15. Bezirks. Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder und diesen Podcast.

Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at

Maurizio Giorgi
Und jetzt …

Brigitte Neichl
… gehts`s los! [00:02:19]

Interviews mit Museums-Besucher:innen zum Thema Schule und Bildung

Interview 1Christine, geb. 1946

Christine
Bin im 15. geboren. Bin auch hier in die Schule gegangen. Volksschule, Hauptschule. Da in der Dadlergasse 16, wo jetzt ein Kindergarten ist. Da war früher eine Volksschule.

Dadlergasse 16, Plan: wien.gv.at/stadtplan
Dadlergasse 16 – früher Volksschule, heute Kindergarten, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2023

Ein Bericht vom 10. Oktober 1884 über die Einweihung der Schule in der Dadlergasse 16 in der Neuen Freien Presse auf Seite 5:

1884-10-10 Neue Freie Presse S. 5, ANNO

Transkript

Communal=Zeitung

[Schuleinweihung in Rudolphsheim.] Heute Vormittags um 11 Uhr fand in der Dadlergasse 16 zu Rudolphsheim die Eröffnung der neuen Volks= und Mädchen=Bürgerschule statt. Zu derselben fanden sich nebst den Gemeindevertretern und Ortsschulrathsmitgliedern von Rudolphsheim und dessen Nachbargemeinden zahlreiche Gäste ein, so der Sections=Chef im Unterrichtsministerium Regierungsrath Fidler, Landes=Schulinspektor Hülsenböck, Bezirkshauptmann Freiherr vom Kutschera, Bezirks=Schulinspektor A. Schmidt, Dechant Popert von Reindorf, Reichsraths=Abgeordnete Friedrich Sueß und viele Andere. Das Gebäude, ein stattlicher dreistöckiger Neubau mit 16 Lehrzimmern und einigen Sälen war festlich decoriert. Auf einer Estrade im Arbeitssaale standen die Büsten des Kaiserpaares. Die Schülerinnen der siebenten und achten Classe sangen geleitet vom Lehrer Prochaska und unter Mitwirkung des Rudolphsheimer Gesangvereines, „Die Ehre Gottes“ von Beethoven. Hierauf ergriff Bürgermeister Hugl aus Rudolphsheim, daß seit der neuen Schul=Aera von 1869 diese Schulhaus das vierte neue Gebäude sei, welches die Gemeinde Rudolphsheim der Jugend als Bildungsstätte erbaut hat. Gerne und freudig habe die Gemeinde die großen Opfer gebracht, denn tief ins Herz geschlossen halte sie die Bedeutung des Satzes „Wissen ist Macht und nur Bildung macht frei.“ (Langanhaltender Beifall.) Sodann nahm Regierungsrat Fidler das Wort, um der schulfreundlichen Gemeinde Rudolphsheim den Dank und die Anerkennung der Regierung auszudrücken. Landes=Schulinspektor Hülsenböck dankte in Vertretung des Statthalters der Gemeinde Rudolphsheim für ihre neuerdings bewährte Schulfreundlichkeit. Der neu ernannte Director der Anstalt, Herr Siegert, dankte der Gemeinde und den Gästen namens des Lehrkörpers und der ihm anvertrauten Jugend. Reichsraths=Abgeordneter Friedrich Sueß ergriff in seiner Eigenschaft als Abgeordneter dieses Bezirkes das Wort, um der Regierung nahezulegen, daß in einer Zeit, wo von allen Seiten der naturgemäßen Entwicklung der Schule Hemmnissen in den Weg gelegt werden, unser kerndeutsche Bevölkerung es ist, welche gerne und willig der Schule die größten Opfer bringe. In diesem Bezirke wird sich kaum Eine Stimme finden, welche für die Beschränkung des Unterrichtes und die Herabsetzung der Schulpflicht wäre. (Bravo!) Aber aus anderen Ländern strömen uns Arbeitskräfte mit ungenügender Schulbildung zu, die erst in unseren Gewerbeschulen, welche mit großen Opfern von der Bevölkerung erhalten werden, einigermaßen sich ausbilden können. Wenn man dieser Rückwirkungsproceß noch länger anhält und das Bildungsniveau noch weiter herab gedrückt werden sollte, so frage er den Vertreter der Regierung, ob dieser Proceß nicht schädigend auf das Gewerbe wirken müßte. Es freue ihn, daß die Regierung einen Mann hieher entsendet habe, der sich während seiner Amtsthätigkeit stets als Förderer des Unterrichtswesens bewährt hat. (Bravo!) Sectins=Chef Fidler: Ich kann nur versichern, im Ministerium des Unterrichts wird noch in demselben Geiste gearbeitet, wie früher, und es ist gar kein Grund zur Beunruhigung vorhanden. – Die Jugend sang einen Schlußchor, Professor Gaßner, Obmann des Ortsschulrathes, überreichte dem neuen Director die Schlüssel, und die Anwesenden trugen in ein Gedenkbuch ihre Namen ein.

Transkript Ende

Erika Trdy
Okay.

Christine
Das war vorne ein Haus, da ist man durchgegangen in den Hof und hinten war die Schule.

Erika Trdy
Sind Sie gerne in die Volksschule gegangen?

Christine
Ja, ich bin an und für sich gern in die Schule gegangen.

Erika Trdy
Lieblingsfächer?

Christine
Deutsch, Lesen. Das ist auch jetzt noch so.

Erika Trdy
Welche Kinderbüchern haben Sie geliebt?

Christine
Was habe ich geliebt? Da gab’s die „Schneemänner“.

Die Schneemänner von Annelies Umlauf Lamatsch, erschienen 1930

Erika Trdy
Annelies Umlauf-Lamatsch, ja.

Christine
Hauptschule habe ich dann gemacht.

Erika Trdy
Und wo?

Christine
In der Diefenbachgasse 15. Da war noch eine Hauptschule und ein Gymnasium (1), was nur für die Buben war. Jetzt ist es ja ein Allgemeines Gymnasien (Nr. 19), aber damals war es noch getrennt.

(1) Das auch Georg Danzer von 1957-1965 besuchte.

Diefenbachgasse 19, Plan: wien.gv.at/stadtplan

Im Verordnungsblatt des Stadtschulrates für Wien vom 1.7.1936 wird die Zusammenlegung der Hauptschulen für Mädchen und Buben bekannt gemacht.

1936-07-01 Verordnungsblatt des Stadtschulrates für Wien S 7, ANNO
Gymnasium Diefenbachgasse 15-19, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2008

Erika Trdy
Und wie war es mit den Lehrern?

Christine
Ja, ich kann mich nur an eines erinnern. Wir hatten in Deutsch eine Lehrerin, die war so klein und hat die Haare – wie man es früher so gehabt hat – so geflochten und hat da hinten so ein Knödel gehabt. Das kann ich mich noch so erinnern. Und dann hat sie angehabt so einen braunen Klothmantel. (2)
(2) Kloth, billiger Baum­woll­tex­tilstoff (von engl. cloth = [Tuch-]Stoff, die Bezeichnung clothes für Bekleidung leitet sich da­von her), Quelle

Erika Trdy
Was war das für ein Jahr, wenn ich fragen darf?

Christine
Ja, ich bin ein 46er-Jahrgang. Da ist die Lehrerin reingekommen und hatte Nasenbluten in der Pause, die Lehrerin, und da ist sie reingekommen mit so einem Stöpsel. Na das war für uns Jugendliche natürlich der Bahöö. Aber sonst die Lehrkräfte waren gut.

Erika Trdy
Ok, dann bedanke ich mich.

Christine
Bitte gerne! [00:03:45]

Interview 2: Fritz, geb. 1942

Erika Trdy
Darf ich fragen: Sind Sie vom 15. Bezirk?

Fritz
Ich bin hier aufgewachsen im 15. Bezirk ab dem 1945er Jahr als dreijähriges Kind. Ja bei der Rudolfsheimer Kirche, beim Meiselmarkt, Johnstraße, Goldschlagstraße war mein Haupt-Tätigkeitsgebiet. Am Wieningerplatz bei der Goldschlagstraße.

„Haupt-Tätigkeitsgebiet“ von Fritz, Plan: wien.gv.at/stadtplan

Erika Trdy
Können Sie mir vielleicht kurz ein bisschen etwas über Ihre Schulzeit erzählen? Waren Sie ein guter Schüler? Gibt es ein paar gute Erlebnisse?

Fritz
Ich war ein schlechter Schüler. Ich habe die Schule nur aus Pflichtbewusstsein gemacht, und weil ich auch dann dort meine Freunde getroffen habe. Aber hauptsächlich war ich auf der Straße und habe am liebsten Fußball gespielt und die Schule war eigentlich für mich nur lästig. Ich bin auch ganz schlecht in den Noten gewesen.

Erika Trdy
Aber trotzdem was geworden, oder?

Fritz
Lehrer bin ich geworden.

Erika Trdy
Welchen Stellenwert hat Bildung in der Gegenwart? Was meinen Sie?

Fritz
Wie immer einen ganz zentralen. Daher engagier ich mich auch in meinem Grätzel Richtung Bildung noch immer sehr stark.

Interview 3: Daniela geb. 1987

Erika Trdy
Hallo Daniela! Darf ich fragen, sind Sie im 15. Bezirk in die Schule gegangen?

Daniela
Ja, in der Volksschule und zwei Jahre Hauptschule.

Erika Trdy
Und in welche Volksschule sind Sie gegangen?

Daniela
Ortnergasse 4.

Schule Ortnergasse 4, Kreuz: „die furchtbare Kreuzung“ Stiegergasse Ecke Sechshauser Straße, Plan: wien.gv.at/stadtplan
Eingang Volksschule Ortnergasse 4, Foto: BM15_Fototeam 2023

Erika Trdy
Und haben Sie da Erinnerungen an die Schulzeit? Positive, negative.

Daniela
Ja, also ich musste immer bis ganz nach oben gehen, weil ich im dritten Stock war. Das war schon ziemlich anstrengend. An den Schulweg, den ich zu Fuß gegangen bin und sicher so 20 Minuten gedauert hat. An einen kleinen Bus, den es eine Weile lang gegeben hat, wo ich eine Station fahren konnte. Ich glaub 9A. Den gibt’s aber nicht mehr. An diese furchtbare Kreuzung, wo es jetzt eine Ampel gibt, aber damals nicht und ich nicht wusste, wann ich rübergehen kann.

Erika Trdy
Wissen Sie, welche Kreuzung das ist?

Daniela
Stiegergasse. Genau: Stiegergasse Ecke Sechshauser Straße.

Kreuzung Sechshauser Straße Stiegergasse, Foto: Sammlung BM15 ca. 2000

Erika Trdy
Sind Sie gerne in die Schule gegangen? Hatten Sie gute Noten?

Daniela
Ja, also, ich meine, die Noten waren jetzt nicht schlecht.

Erika Trdy
Lieblingsgegenstand?

Daniela
Turnen.

Erika Trdy
Was ist für Sie der Begriff Bildung? Was verstehen Sie darunter, allgemein gefasst?

Daniela
Einen Ort, wo man so sein kann, wie man ist und was lernt.

Erika Trdy
Und wo kann dieser Ort sein?

Daniela
Leider Gottes nicht in der Schule.

Erika Trdy
Und was ist für Sie ein gebildeter Mensch?

Daniela
Jemand, der oder die eigentlich nie aufhört zu lernen, also immer noch weiter liest, sich informiert. Egal, um was es geht. [00:06:14]

Interview 4: Harald, geb. 1950

Erika Trdy
Harald, darf ich Sie fragen, sind Sie im 15. Bezirk in die Schule gegangen?

Harald
Ja.

Erika Trdy
Können Sie mir ein bisschen was erzählen, welche Schule?

Harald
In der Goldschlagstraße, Ecke Zinckgasse 12-14. Das war damals eine normale Volksschule, in den 1950er Jahren. Und gewohnt habe ich in der Löhrgasse, zwei Gassen weiter. Das war ein sehr kurze Schulweg.

Haralds kurzer Schulweg von der Löhrgasse zur Zinckgasse Ecke Goldschlagstraße (1) und zum Gymnasium Kandlgasse 39-43 (2), Plan: wien.gv.at/stadtplan
Die Schule Zinckgasse 12-14 besteht seit 1894, 1895 wurde die erste Taubstummenschule Wiens angegliedert, Foto: Sammlung BM15 1960er Jahre

Erika Trdy
Praktisch!

Harald
Das war praktisch. Aber große Erinnerungen an die Schulzeit, Volksschulzeit, habe ich keine.

Erika Trdy
Lehrer auch nicht mehr in  Erinnerung? 

Harald
Ja, also, es waren praktisch lauter Lehrerinnen mit Ausnahme des Direktors. Es ist also ein Bild, wie es heute noch ist. Der Chef ist der Mann und die Frauen arbeiten.

Erika Trdy
Wann war das ungefähr?

Harald
Das war von 1956 bis 1960.

Erika Trdy
Und wie ist dann Ihre schulische Karriere weitergegangen? Von der Volksschule in der Goldschlagstraße.

Harald
Ins Gymnasium in der Kandlgasse im 7. Bezirk. Weil im15. hat es ja nur das da herunten in der Diefenbachgasse gegeben und Kandlgasse war ein Fußweg von zehn Minuten.

Erika Trdy
Haben Sie einen Lieblingsgegenstand gehabt?

Harald
Mathematik. Ich habe beruflich mit Mathematik schon auch zu tun gehabt, ich war in der Finanzverwaltung.

Erika Trdy
Da muss man ein guter Mathematiker sein.

Harald
Da braucht man also Zahlenverständnis schon auch.

Erika Trdy
Ich nehme an, Sie waren dann ein guter Schüler?

Harald
Ich habe mir Gott sei Dank mit dem Lernen relativ leicht getan, weil gern habe ich es nicht gemacht. Und meine „Sehr Gut“ im Maturazeugnis waren Mathematik, Darstellende Geometrie und Latein.

Interview 5: Judith, geb. 1990

Erika Trdy
Hallo Judith! Kann ich Sie fragen, sind Sie im 15. Bezirk in die Schule gegangen?

Judith
Ja, in die Volksschule Ortnergasse 4.

Volksschule Ortnergasse 4, Bild: BM15_Fototeam 2023

Erika Trdy
Und was sind da Ihre Erinnerungen? Haben Sie gute Erinnerungen oder irgendwas Lustiges, was Ihnen im Gedächtnis geblieben ist.

Judith
Also ich habe zwei Schwestern und ich war mit beiden quasi – weil ich die mittlere bin – in der Volksschule. Einmal meine ältere Schwester, die war dann immer oben, und die Kleine war dann halt quasi im selben Stock bei mir. Ich habe eigentlich nur positive Erinnerungen.

Erika Trdy
Irgendwelche Lieblingsfächer?

Judith
Ich glaube,  es waren nicht Lieblingsfächer. Es war mehr so dieses System. Wie haben sie das genannt? Mobiles Lernen war das, wo sie dann verschiedene Stationen aufgebaut haben und wir haben ein Arbeitsblatt bekommen und mussten das halt innerhalb einer Stunde machen. Und es gab halt verschiedene Stationen, wo wir hingehen mussten, und dann musste man da Rätsel lösen und dann halt zur nächsten. Und das fand ich irgendwie cool, weil man halt selbständig gelernt hat. Und das habe ich immer mit meinem besten Freundinnen gemacht und da sind wir wirklich von Station zu Station und haben die Rätsel quasi gelöst.

Erika Trdy
Und dann wollt ich fragen, irgendein lustiges Erlebnis. Sie haben da was anklingeln lassen mit Schuhen.

Judith
Ja genau, ich bin einmal mit meinem Schulpatschen nach Hause gegangen und bin dann erst quasi, kurz bevor ich zu Hause war, draufgekommen, dass ich eigentlich hätte Schuhe wechseln müssen.

Erika Trdy
Was bedeutet für Sie der Begriff Bildung, allgemein.

Judith
Ja, ganz banal, dass man halt Dinge lernt, die man vorher noch nicht wusste. Aber jetzt nicht nur Deutsch, Mathe, Englisch, sondern halt auch, wie verhalte ich mich in einer Gesellschaft, was für Regeln gibt es. Aber halt auch, für mich ist Schule etwas, dass man so Häppchen bekommt, dass man dann halt weiß, es gibt Biologie, es gibt Geographie und so weiter, und dass man halt dann sagen kann, Biologie interessiert mich sehr und dann spezialisiere ich mich, also studiere ich das z.b. Also so habe ich Schule immer gesehen und jetzt auch rückblickend, dass ich lerne, was es alles gibt, aber halt immer nur so ein Bruchteil dessen.

Erika Trdy
So wie eine Speisekarte, wo man sich die Speisen aussucht.

Judith
Ja, dann sag ich ok, ich habe Lust auf das und dann vertiefe ich das.  Ja genau, also dass man halt dann sagen kann, okay Geschichte interessiert mich voll, aber in der Schule kann man ja nur ein Bruchteil, also so einen Überblick lernen und dann studiere ich z.b.

Erika Trdy
Sie finden, Schule ist eine gute Sache.

Judith
Ich finde schon, man muss es nur richtig machen, man muss flexibel sein, find ich.

Erika Trdy
Und wenn Sie so an Ihre Schulzeit zurückdenken, würden Sie sagen, es war für Sie eine schöne Zeit, Sie haben davon profitiert oder eher das er das Gegenteil davon?

Judith
Ja ich hatte halt einfach das Glück, dass ich in jeder Schule – sowohl Volksschule als auch Gymnasium – überall sofort Freunde gefunden habe und dadurch macht es das alles einfach viel leichter. Weil ich mich immer gefreut habe, ok, ich gehe in die Schule, ich sehe meine Freunde und ja, ich gehe in die Schule und lern halt. Natürlich gab es mal Tage, wo ich sage, oh Gott, jetzt habe ich die Hausübung nicht gemacht oder nicht so viel gelernt. Aber grundsätzlich habe ich positive Erinnerungen.

Erika Trdy
Haben Sie die Schule gern gehabt. [00:10:33]

Interview 6: Dietmar Baurecht, geb. 1973

Erika Trdy
Hallo Herr Bezirksvorsteher, darf ich Sie fragen: Sind Sie im 15. Bezirk in die Schule gegangen

Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Bildung in Rudolfsheim-Fünfhaus – einst und jetzt“ im März 2023, Foto: Sammlung BM15

Dietmar Baurecht
Nein, bin ich nicht. Ich bin mit meinem Eltern ja sehr oft übersiedelt. Ich bin ja in Mauer aufgewachsen. Also im 23. Bezirk. Im 23. Bezirk. Dort hatte ich den Kindergarten und bin dann in den 10. Bezirk übersiedelt und da bin ich dann die Schule am Hebbelplatz gegangen und habe dort auch ein Erlebnis gehabt.

Die Schule war so eingerichtet, dass die Klassen nebenan diese Garderobenräume hatten. Nur es war soviel Tumult, nachdem alle nach Hause gehen wollten und ich bin mit den Kollegen rüber in die Garderobe rein gegangen und mir ist dann eingefallen: „Ui, ich hab was vergessen.“ Dann bin ich zurück in den Klassenraum und habe aus aus der Lade das ziehen wollen. Und einstweilen hat die Lehrerin die Klasse zugesperrt. Dann war ich ganz allein in dieser Klasse und es war echt eine unangenehme Situation, weil es war draußen laut, ich konnte mich nicht verständlich machen. Ich hab geklopft an der Tür, es hat mich nur niemand gehört. Dann irgendwann war es leise. Als Kind wird wahrscheinlich die Zeit ewig gewesen sein, aber ich glaube, es wird so eine halbe Stunde später gewesen sein. Und da war es ruhiger und dann habe ich noch Lehrerinnen und Lehrern am Gang gehört und dann hab ich fest an die Tür geklopft und gesagt: „Ich will raus!“ Dann haben sie gesagt: „Was machst denn du da noch, du musst ja schon längst zu Hause sein!“ Und meine Mutter hat unten gewartet hat mich dann in Empfang genommen und hat gesagt: „Wo warst du denn?“  Dann habe ich meiner Mutter erzählt, ich war in der Klasse eingesperrt.

Erika Trdy
Gibt es positive Erlebnisse an die Schulzeit, z.B. im Gymnasium?

Dietmar Baurecht
Die ganzen Ausflüge waren immer sehr positiv, wo man mit der Klasse in irgendwelche Theateraufführungen gegangen sind oder auch in ins Musiktheater. An das kann ich mich gut erinnern.

Dietmar Baurecht
Was bedeutet Bildung für Sie? Bildung heißt für mich immer Auseinandersetzung. Alles, was man täglich sieht, hat was mit Bildung zu tun, egal wie hier auch im Museum gesagt, Sport hat auch was mit Bildung zu tun. Man muss sich auch – in dem Fall – mit gewissen Gerätschaften auskennen, man muss ja wissen, wie man richtig turnt, weil sonst verletzen sich ja dabei. Aber Bildung hat man sich auch sehr viel mit Wissenschaft zu tun.

Erika Trdy
Was ist für Sie ein gebildeter Mensch?

Dietmar Baurecht
Ein gebildeter Mensch ist jemand, der sehr wohl reflektieren kann und weiß, dass er nicht alles weiß.

Erika Trdy
Hat das was mit Schulbildung zu tun?

Dietmar Baurecht
Das hat mit Lebensbildung zu tun. Also man lernt sehr viel in der Schule, aber das was man in der Schule lernt, muss ja auch angewendet werden. Und wenn es angewendet wird, fügt es sich in die Lebensbildung, an das eigene Bildungssystem ein, dass man sich selbst aufgestellt hat, ja. Man sollte schon eine Aus- und Weiterbildung machen und man sollte sich nicht als zu wichtig nehmen, sondern man sollte immer auch auf die anderen hören, die einem was Bessere sagen. Und da bin ich, glaube ich schon, sehr reflektiert, was das betrifft.

Erika Trdy
Und sehr demokratisch.

Dietmar Baurecht
Ja. Und immer einbinden, schauen, dass man mit vielen Leuten redet und auch die Meinungen anderer hernimmt und die haben wir auch eine Bildung genossen, die man die man ja auch anzapfen kann und die können auch von mir was bekommen. Also ich glaube, das ist immer ein Austausch. Mit Menschen zusammenzuleben ist immer auch ein Netzwerk zu haben, auf dass man zurückgreifen kann. Das ist im im Leben wahnsinnig wichtig, mit Menschen in Kontakt zu sein und dadurch sich auch in den Bereichen der Bildung auszutauschen. [00:14:04]


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Überleitung 1


Maurizio Giorgi
Ja, da kommen auch bei mir etliche Schulerinnerungen auf – gute und schlechte. Interessant fand ich die Aussage von Judith, die meinte, dass sie das Angebot in der Schule als Bildungshäppchen empfunden hat, die ihr näher gebracht haben, was es alles an Themen gibt. Und daraus kann man sich dann auswählen, worauf man sich später spezialisieren möchte.

Und Daniela hat gemeint, dass Lernen nicht nur in der Schule stattfindet. Bildung kann man ja z.b. auch bei uns im Museum erwerben. Ja und lustig fand ich das Erlebnis, das uns Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht erzählt hat. Dietmar allein in der Klasse.

Brigitte Neichl
Wenn Sie liebe Hörerin, lieber Hörer auch Schulerinnerungen aus dem 15. Bezirk haben, freuen wir uns, wenn Sie uns diese übermitteln. Schriftlich per Mail office@bm15.at oder auch als Audioaufnahme. Gerne können Sie auch zu uns ins Museum kommen und uns dort Ihre Geschichten erzählen.


Grätzelberichte

Maurizio Giorgi
Können wir von unseren Grätzelkorrespondentinnen auch noch etwas lernen, liebe Brigitte.

Brigitte Neichl
Natürlich, immer wieder, lieber Maurizio! Karin Elise Sturm, Karin Süd, „Southy“ und Karin Martiny, Karin Nord, „Nordy“ haben wieder viel Lehrreiches aus Rudolfsheim-Fünfhaus für uns vorbereitet. Wir beginnen mit Karin Elise Sturm.

Maurizio Giorgi
Wo war Karin Süd unterwegs?

Brigitte Neichl
Karin Elise Sturm berichtet vom Reindorfgassenfest, das heuer bereits zum 40. Mal stattgefunden hat. Und sie hat auch uns beide vors Mikrofon geholt.

Wie war es beim größten Straßenfest der Stadt, liebe Karin? [00:15:40]



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Grätzelkorrespondentin Karin Elise Sturm berichtet


Karin Elise Sturm
Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Hallo Brigitte und Maurizio. Highlife. Ich kann es gar nicht anders sagen. Bestes Fest der Stadt. Reindorfgassenfest.

Reges Treiben beim Reindorfgassenfest 2023, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

Und heuer 2023 Omega-Hoch. Das bedeutet, wir haben beste Verhältnisse, super Wetter. Glückliche Gesichter seh ich da überall. Man muss es gesehen haben. Es gibt einfach überhaupt keine Beschreibung, wie man die Stimmung beschreiben kann. Es ist so ruhig auch gleichzeitig. Also es ist irgendwie so entspannt das Fest. Entspannung ist das beste Wort. Die Leute sind einfach gechillt, wie man so schön sagt, heutzutage. Es ist alles easy.

Abendstimmung beim Reindorfgassenfest 2023, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

Es wird getrunken, es wird gegessen, es wird getanzt. Da drüben die Kinder hüpfen zum JazzAndi Sagmeister und Combo.

Andy Sagmeister und Band beim Reindorfgassenfest 2023, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023
Tontechnik Bühne beim Gasthaus Quell, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

Gasthaus Quell. Überall. Die Menschen sind einfach glücklich und ich bin es natürlich auch.

Das Gasthaus Quell vor dem Ansturm der Reindorfgassenfest-Besucher:innen 2023, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

Heute, tolle Überraschung – Einstieg vom Reindorfgassenfest. Und ich habe heute ganz spezielle Interviewpartner:innen. Heute interview ich Brigitte und Maurizio. Also, ich bin auf dem Weg zum Stand vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus und werde dann euch beide interviewen. Ich freu mich drauf.

Auf zum Interview mit Brigitte Neichl und Maurizio Giorgi, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

So, liebe Hörerinnen und Hörer, jetzt stehe wirklich da – nicht am Stand, am Stand es ist zu laut, man hört es draußen. Wir haben uns jetzt zurückgezogen in einen kleinen Hinterhofbereich. 

Und da stehen neben mir jetzt die Brigitte Neichl und der Maurizio Giorgi und jetzt machen wir ein kurzes Interview. Brigitte, Maurizio, 40 Jahre Reindorfgassenfest. Wie viele Jahre seid ihr schon dabei, was bedeutet für euch jeweils das Fest? Mit wem darf ich anfangen? Brigitte?

Brigitte Neichl
Ja, ich kann mich erinnern, dass ich mit meinen Kindern, wie sie noch klein waren.

Karin Elise Sturm
Du bist ja eine Südbezirklerin.

Brigitte Neichl
Sechshauserin – so viel Zeit muss sein 😉 Aber das Reindorfgassenfest haben wir natürlich schon mitgenommen. Das kann ich mich noch erinnern, da war ich mit meinen Kindern. Dann war eine Weile nichts. Dann bin ich ins Museum gekommen.

Karin Elise Sturm
Wie groß war das Fest damals, wie kann man sich das vorstellen? Das war ja wahrscheinlich nicht vergleichbar mit dem, was heute los ist.

Brigitte Neichl
Soviel los war nicht. Ich weiß nur, dass ein Ringelspiel war, oben bei der Schwendergasse. Da hab ich sogar noch ein Foto.

Karin Elise Sturm
Okay. Das brauchen wir das Foto!

Brigitte Neichl
Ja, ich werde schauen, dass ich es finde.

Ringelspiel bei einem der ersten Reindorfgassenfeste, Sammlung BM15

Brigitte Neichl
Ja, sonst kann ich mich, ehrlich gesagt, nicht viel erinnern.

Karin Elise Sturm
Hat es da schon Musik gegeben und Kulinarik.

Brigitte Neichl
Das wahrscheinlich schon, das gibt es ja bei jedem Fest. Aber ganz genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Die Erinnerung verblasst mit der Zeit. Und dann bin ich ins Bezirksmuseum gekommen und irgendwann ist die Idee entstanden, dass wir da auch dabei sind mit einem Stand.

Und, ehrlich gesagt, kann ich auch nicht sagen, wie lang wir da schon sind. Es sind mindestens fünf Jahre.

Korrektur: Es sind bereits acht Jahre

Karin Elise Sturm
Wo das Bezirksmuseum einen Stand am Reindorfgassenfest hat. Wie können wir uns das vorstellen, wie schaut der aus der Stand?

Brigitte Neichl
Am Anfang haben wir unsere eigenen Tische mitgehabt und einen Sessel. Und dann später haben wir Bänke bekommen von den Organisatoren.

Museumsleiterin Brigitte Neichl beim Stand des Bezirksmuseums 2016

Brigitte Neichl
Die ersten Male waren wir bei der Schwendergasse direkt neben der Bühne.

Karin Elise Sturm
Oh, laut! Ja natürlich, wenn sie gespielt haben, war es ein bisschen laut.

Brigitte Neichl
Der Vorteil war aber, dass wir nicht so weit gehen mussten – wir sind ja mit dem Taxi gekommen (bei der Mariahilfer Straße) – dass wir das nicht so weit tragen mussten.

Karin Elise Sturm
Vom Bezirksmuseum her?

Brigitte Neichl
Ja genau.

Seit 2016 war das Bezirksmuseum bei jedem Reindorfgassen-Fest dabei
2021 fiel Museumsleiterin Brigitte Neichl urlaubsbedingt aus. Sie wurde aber bestens durch Thomas Reithmayer, Selin Altan Huber, Karin Elise Sturm, Maurizio Giorgi (v. l. n. r.) und (nicht im Bild) Karin Martiny vertreten
Das Bezirksmuseum beim Reindorfgassenfest 2022, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2022
Das Museumsteam beim Reindorfgassenfest 2023, Sammlung BM15 2023, Vlnr.: Maurizio Giorgi, Susanne Woytacek, Sylvia Platzer, Brigitte Neichl, Birgit Dhibi

Karin Elise Sturm
Mittlerweile haben wir ja Freunde hier am Fest und können die Sachen unterstellen. Danke an die Metaware, dass wir über Nacht unsere Sachen unterstellen dürfen!


Brigitte Neichl
Am Anfang haben wir das alles mitgebracht und wieder hergebracht. Jetzt brauchen wir es nur einmal hinbringen und am Samstag wieder mitnehmen.

Karin Elise Sturm
Worüber sprechen wir? Infomaterialien, …

Brigitte Neichl
Genau, wir haben Infomaterial, wir haben unsere Publikationen, wir machen auch immer so Gewinnspiele, wo man was gewinnen kann. Diesmal haben wir auch Snack-Sackerln mit.

Infomaterial beim Stand des Bezirksmuseums, Foto: BM15_Brigitte Neichl

Karin Elise Sturm
Ok. Vegan?

Brigitte Neichl
Natürlich! Wir sind ein veganes Museum, so weit es halt möglich ist.

Karin Elise Sturm
Maurizio! Deine Erinnerungen ans Reindorfgassenfest. Du bist ja auch ein Südbezirkler.

Maurizio Giorgi
Ja ich bin ein Rustendorfer.

Karin Elise Sturm
Oh, ein Rustendorfer, ok.

Maurizio Giorgi
Ja , aber wir kommen schon auch ganz gern ins Reindorf, also so ist es nicht. Gehört ja auch dazu, sind die Nachbarn. Ich glaube, das ist das vierte Jahr. Es wird immer bunter, es wird immer ausgefeilter. Man kann gut essen, man kann gut trinken. Mittlerweile kennt man sich auch schon und hat schon so seine Connections.

Lebkuchenherzen beim Reindorfgassenfest 2023, Foto: BM15_Karin Elise Sturm 2023

Maurizio Giorgi
Und ja, wenn man natürlich am Stand steht. Wir haben ja auch immer Interviews für unseren Adventkalender. Und heuer wollen wir natürlich wissen: „Wo ist der grünste Fleck in Rudolfsheim-Fünfhaus und warum man ihn gern hat.“ Und da haben wir festgestellt, es kommen auch sehr viele „Zuagreiste“ zu uns aus anderen Bezirken, die doch den einen oder anderen Park bei uns auch kennen.

Karin Elise Sturm
Und wieso fragt ihr die Parks und die grünen Zonen im 15. Bezirk ab.

Maurizio Giorgi
Na ja, die Fragen sind ja jedes Jahr verschieden. Also wir haben ja jedes Jahr eine andere Frage und heuer haben wir uns an dieses Thema erinnert, weil wir nächstes Jahr eine Sonderausstellung haben zum Thema „Es grünt so grün in Rudolfsheim-Fünfhaus“.

Karin Elise Sturm
Super, genau.

Maurizio Giorgi
Und da kann man da natürlich auch schon mal ganz vorfühlen.

Karin Elise Sturm
Dann danke euch für das Gespräch. Viel Spaß noch im Reindorfgassenfest. Man sieht sich. Wir sind ja alle da.

Brigitte Neichl
Der ganze Bezirk und auch von rundherum.

Karin Elise Sturm
Mir hat heute eine Freundin aus dem 9. Bezirk geschrieben: „Schönes Reindorfgassenfest“. Wo ich mir gedacht habe, wie sie auf das kommt. Die hat das über die Medien auch erfahren. Also, wir freuen uns, super. Viel Spaß noch.

Brigitte Neichl
Danke, baba!


Hier gibt es noch weitere Bilder vom Reindorfgassenfest zu sehen: >>>KLICK

Brigitte Neichl
Vielen Dank für Deinen lebhaften Bericht. Baba Karin!

Karin Elise Sturm
Ciao! [00:23:04]



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Überleitung 2


Maurizio Giorgi
Wir vom Museum waren ja auch wieder mit einem Infostand beim Reindorfgassenfest vertreten. Karin hat die Stimmung ja sehr gut eingefangen. Und was hat Karin Martiny für uns vorbereitet?

Brigitte Neichl
Karin Nord setzt ihre Park-Serie fort und bringt uns akustische Eindrücke aus dem Märzpark und dem Vogelweidpark.

Maurizio Giorgi
Da freue ich mich auch schon auf die grünen Impressionen. Wird sicher wieder sehr anregend für Geist und Ohr.

Brigitte Neichl
Liebe Karin, wie lief Dein „Walk in the park“?



Grätzelkorrespondentin Karin Martiny berichtet

Karin Martiny
Hallo Brigitte und Maurizio, liebe Hörerinnen und Hörer! Letztes Mal habe ich Sie ja in den Rohrauerpark und in den Forschneritschpark entführt. Und da unsere Sonderausstellung im nächsten Jahr auf mit viel Grün zu tun haben wird, erkunde ich diesmal die zwei großen Parks bei der Stadthalle.

Im Moment sitze ich gerade bei der Stadthalle auf den Stufen und habe einen wunderbaren Ausblick auf den Märzpark, der sich zwischen Stadthalle, Hütteldorfer Straße, Vogelweidhof und der Lugner City befindet.

Märzpark und Vogelweidpark, Plan: wien.gv.at/stadtplan
Ballspielende Kinder im Märzpark, Foto: BM15_Karin Martiny 2023
Blumenarrangements im Märzpark, Foto: BM15_Karin Martiny 2023
„Music is the language that connects us“, Foto: BM15_Karin Martiny 2023

Hier befand sich einst der Schmelzer Kommunalfriedhof, der 1874 für weitere Bestattungen gesperrt und 1888 aufgelassen wurde.

Der Schmelzer Friedhof, der sich bis in die 1920er im Bereich der Stadthalle, des Märzparks und des Vogelweidhofes befand, Foto: Sammlung BM15 um 1900

1925 wurde der Friedhof dann in einen Park umgewandelt und bis 1928 eine große Parkanlage angelegt.

Der Park war ursprünglich wesentlich größer als heute und mit Laubengängen, Brunnen und mehreren Kinderspiel- und Sportplätzen ausgestattet.

Benannt wurde er 1928 nach der Märzrevolution von 1848. Die Gefallenen der Märzrevolution wurden auf dem ehemaligen Schmelzer Friedhof 1848 begraben, im Zuge der Auflassung des Friedhofs exhumiert und auf den Zentralfriedhof überstellt.

Heute erinnert noch ein kleiner Gedenkstein im Park an die damaligen Ereignisse.

Gedenkstein für die Opfer der Märzrevolution 1848, Foto: BM15_Karin Martiny 2023

1953 musste ein Teil des Parks der Errichtung der Wiener Stadthalle weichen und wurde für den Bau der Stadthallenbades ab 1972 noch einmal verkleinert.

Märzpark, im Hintergrund die Wiener Stadthalle, Foto: BM15_Karin Martiny 2023
Das Stadthallenbad in den 1970er Jahren, Foto: WStLA, Fotos des Presse- und Informationsdienstes, FC1: 74153/1

Wenn man den Märzpark vor der Stadthalle Richtung Lugner City verlässt, geht es gleich links hinauf zum Vogelweidpark.

Aufgang zum Vogelweidpark, Foto: BM15_Karin Martiny 2023

Ein einst ungenannter Park über der Stadthallengarage der 1979 auf Wunsch der Bezirksvertretung seinen Namen in Anlehnung an den Vogelweidplatz und den Mitte der 1920er Jahre erbauten Vogelweidhof erhielt.

Der Vogelweidpark, Foto: BM15_Karin Martiny 2023
Blick in den Vogelweidpark, Foto: BM15_Karin Martiny 2023

Bis 17. September findet hier übrigens das YoungBirdie15-Festival statt. Ein Kultur- und Freizeitprogramm für Jung und Alt bei freiem Eintritt.

Am 16. September gibt es unter anderem Kinderschminken und ein Kindertheater sowie einen Tanzworkshop und DJ Musik.

Und am 17. September können Sie um 17 Uhr noch in Lese-Konzert von den Donaupiraten und ab 18 Uhr Musik aus den 1960er und 1970er Jahren von den Sugarcoats hören. Vielleicht schauen Sie ja vorbei.

Brigitte Neichl
Danke, dass Du uns auf Deine akustische Reise durch das grüne Rudolfsheim-Fünfhaus mitgenommen hast, liebe Karin! Tschüss und bis zum nächsten Mal!

Karin Martiny
Baba und bis zum nächsten Mal! [00:26:42]

Maurizio Giorgi
Das finde ich toll, dass Karin Martiny die Parks im Nordteil des 15. Bezirks besucht. Das ist eine wunderbare Vorbereitung auf unsere neue Sonderausstellung im März 2024.

Brigitte Neichl
Ja, das finde ich auch. „Es grünt so grün …“ ist ja unser Arbeitstitel dafür und es wird um „Parks und Grünanlagen in Rudolfsheim-Fünfhaus – einst und jetzt“ gehen.

Maurizio? Blüht unser Angebot im September und Anfang Oktober auch?

Maurizio Giorgi
Ja, wir haben wieder einen bunten Angebots-Strauß für unsere Besucher:innen vorbereitet.


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Veranstaltungen


Maurizio Giorgi
Am 15. September, das ist diesmal ein Freitag, ab 19 Uhr ist wieder Podcast-Partytime. diesmal online via Facebook. So können auch jene teilnehmen, die nicht ins Museum kommen können oder gerade nicht in Wien sind. Seien Sie live dabei, wenn wir uns ab 19 Uhr gemeinsam die aktuelle Podcast-Folge anhören. Im Anschluss können wir dann noch miteinander plaudern und uns über die Themen der Folge austauschen. Den Link zum Einstieg finden Sie ihn denn Shownotes.


Am Freitag, dem 22. September ab 17.30 berichtet Eugen Brósch Fohraheim über das „Gedächtnis der österreichischen Pfadfinderbewegung„, das Pfadfindermuseum und das Institut für Pfadfindergeschichte.


Am 23. September – das ist ein Samstag – können Sie unsere Museumsleiterin, also Dich, liebe Brigitte, bei einem Kultur-Spaziergang zu „Orten der Bildung in Rudolfsheim-Fünfhaus“ begleiten. Ab 14 Uhr erfahren Sie, was es mit der Kinderbewahranstalt in der Herklotzgasse, den ehemaligen Volksschulen in der Oelweingasse, der Talgasse und der Viktoriagasse sowie mit dem Wirken der Lehrerin und Schriftstellerin Rosa Barach auf sich hat und was aus diesen Institutionen und Personen geworden ist. Unterstützt wird sie von unserer Kollegin Silvia Platzer und auch ich werde dabei sein. Treffpunkt ist der Platz vor der Volkshochschule Rudolfsheim in der Schwendergasse 41.


Am 29. September ist wieder Nikolaus Wostry, der Geschäftsführer vom Filmarchiv Austria, bei uns zu Gast und berichtet ab 17.30 über Schulkinos.


Waltraud Zuleger befasst sich am 6. Oktober ab 17:30 mit den „Frauen der Schwenders“, und zwar mit den Lebenswegen von Anna Schwender-Silberbauer, Franziska Schwender und Anna Hirschberger.


Auch heuer sind wir wieder bei der „Langen Nacht der Museen“ dabei. Am 7. Oktober bieten wir Ihnen ein reichhaltiges Programm mit einem Kultur-Spaziergang, einer Rätselrallye für Kinder, einer virtuellen Führung durch unsere Kunstausstellung von Karin Elise Sturm und einem Mitternachts-Quiz.

Ab 17:30 Uhr laden wir zu einem Sektempfang. Der Eintritt ist an diesem Tag nur mit Lange Nacht der Museen-Tickets möglich. Erhältlich sind diese auch bei uns im Museum.


Und am 13. Oktober erwartet Sie ein akustisch virtueller Ausflug in die Zeit vor der ersten Wiener Türkenbelagerung. Der Titel lautet „Vor der Mondfinsternis – auf Zeitreise im 15 Bezirk“. Diese szenische Lesung – verfasst von Waltraud Zuleger – findet im Rahmen von TiM-Theater im Museum statt ab 17:30 Uhr.

Anmelden können Sie sich auf unserer Webseite unter www.museum15.at/veranstaltungen [00:30:35]


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Infos zur nächsten Folge


Brigitte Neichl
Ganz schön groß unser Veranstaltungs-Blumenstrauß.

Maurizio Giorgi
Ja wir starten gleich voll rein in den Museums-Herbst. Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen. Was gibt’s in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?

Brigitte Neichl
Im Oktober besuche ich einen der letzten Betreiber eines Romantausch-Geschäftes in der Viktoriagasse.

Maurizio Giorgi
Das wird sicher sehr spannend, ich freue mich schon drauf! Ja, ich bin auch schon sehr gespannt.



Brigitte Neichl
Lieber Maurizio, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Maurizio Giorgi
Es war mir wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte. Ciao und baba.

Brigitte Neichl
Baba Maurizio!


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Verabschiedung


Ja, liebe Hörerin, lieber Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten, machen wir was draus – gemeinsam!

Wenn Sie ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten.

Wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen.

Wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind.

Dann sind Sie bei uns richtig!

Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum, verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite, unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf FacebookInstagram & Co – und seit neuestem auch auf TikTok. Infos und Links, finden Sie in den Shownotes.

Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen. Auf Wiederhören!

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, wann immer Sie diese Folge auch hören. Ihre Brigitte Neichl

Outro

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