🎧 Wo stand die Wiege von Rapid? Teil 1

Interview mit Laurin Rosenberg (Rapideum)

Episode #008

Die achte Folge von „Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten“ beschäftigt sich mit der Geschichte des Fußballklubs Rapid, was diese mit dem 15. Bezirk zu tun hat und mit dem Rapideum, dem Rapidmuseum.

Drei Veranstaltungstipps und ein Ausblick auf die nächste Folge runden diese Episode ab.

Mehr Infos auf www.museum15.at/podcast


Die Podcast-Episode zum Artikel

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Transkript der Podcast-Episode:

Intro

… sondern auch erzählt, dass Rapid heute wie damals ein Klub war, der aus dem Wiener Westen kommt, der von Spielern lebt, die aus dem Wiener Westen sind, aber auch gleichzeitig die Geschichte dieser Bezirke erzählt.

Laurin Rosenberg

Hallo und herzlich willkommen zur achten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

Mein Name ist Brigitte Neichl. Schön, dass sie eingeschaltet haben!

Heute habe ich eine ganz besondere Folge für Sie vorbereitet und das aus zweierlei Hinsicht. Einerseits geht es um das super spannende Thema Rapid und was das mit dem 15. Bezirk zu tun hat.

Und andererseits ist es diesmal zum ersten Mal passiert, dass das Interview selbst schon länger als 15 Minuten gedauert hat. Ich möchte Ihnen aber keine Sekunde davon vorenthalten.

Weil dieser Podcast aber nun einmal Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten heißt, habe ich das Interview auf 2 Podcast Folgen aufgeteilt. Den zweiten Teil können Sie schon nächsten Freitag am 21.06.2019 ab 5 Uhr früh hören. [00:01:47]

Mein Interviewgast ist Laurin Rosenberg vom Rapideum, dem Rapid Museum, aber dazu gleich mehr.

Bevor wir mit dem Interview starten, erfahren Sie wie gewohnt, was sich gerade im Bezirksmuseum tut.

Was gibt es Neues im Bezirksmuseum?

Wie Sie ja vielleicht schon wissen, werden am Amtshaus, in dem auch das Museum untergebracht ist, derzeit Renovierungsarbeiten durchgeführt. Im Zuge dieser Arbeiten ist nun unser dritter Ausstellungsraum – und zwar jener auf der Seite der Gasgasse – für einige Wochen gesperrt. Die Fenster werden saniert.

Ich hoffe sehr, dass die Arbeiten bis zum 14.7. beendet sind. Da findet nämlich unsere 3.Kleidertausch-Party statt und da werden wir viel Platz brauchen.

Infos zur Kleidertausch-Party finden Sie auf unserer Webseite unter www.museum15.at/veranstaltungen [00:02:51]

Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen und neue Erkenntnisse mit dem folgenden Interview mit Laurin Rosenberg

Interview mit Laurin Rosenberg

Mein heutiger Gast ist Laurin Rosenberg, ein Museumskollege. Er ist der Koordinator des Rapideums, einem Museum, das sich mit der Geschichte des Fußballclubs Rapid beschäftigt. Das Rapideum befindet sich im 14.Wiener Gemeindebezirk in Hütteldorf, im Rapid-Stadion, dem West-Stadion.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, was das alles mit dem 15. Bezirk zu tun hat.

Eine ganze Menge – soviel kann ich schon verraten – und das werden wir auch gleich erfahren.

Brigitte Neichl
Herr Rosenberg, vielen Dank, dass Sie Zeit für dieses Interview gefunden haben.

Laurin Rosenberg
Sehr gerne, danke für die Einladung! [00:03:36]

Brigitte Neichl
Könnten Sie sich vielleicht kurz vorstellen und den Hörerinnen und Hörern ihre Funktion im Rapideum erläutern.

Laurin Rosenberg
Ja, ich arbeite beim SK Rapid als Koordinator für das Rapideum. Das heißt, dass ich mich eigentlich um alles kümmere, was das Museum angeht. Das geht vom täglichen Geschäft wie Fragen die Führungen ausmachen usw. und so fort, aber dann auch um inhaltliche Fragen – Wir feiern gerade den 120. Geburtstag von Rapid – dann natürlich viele Aktivitäten, Sonderausstellungen und sonstige Geschichten und all das muss eben organisiert werden, aber auch inhaltlich betreut werden und das mache ich.

Und da gibts eigentlich nichts im Museums-Geschäft oder was mit der Geschichte des SK Rapid zu tun hat, um das ich mich nicht kümmere.

Brigitte Neichl
Das ist ihre Haupttätigkeit?

Laurin Rosenberg
Ja, das ist ein 40 Stunden Job.

Brigitte Neichl
Kann ich mir vorstellen.

Laurin Rosenberg
Und das füllt mich auch mehr aus als die 40 Stunden.

Brigitte Neichl
Das kann ich mir vorstellen. Wie es halt so ist in einem Museum und Sie haben ja auch viel mehr zusätzlich noch, was noch zu tun ist, nicht nur das Museum selber.

Laurin Rosenberg
Ganz genau! Wir machen nämlich auch die Stadionführungen mit dazu. Da ist ein großes Interesse bei den Fans da, mal dort zu sein, wo sich sonst nur die Spieler und die Trainer und so fort aufhalten. [00:04:44]

Und das machen wir mit, weil bei uns im Stadion gibts überall Verweise auf unsere Geschichte und Tradition und das wollen wir dann natürlich auch immer sinnvoll erklären können, deswegen machen wir es auch mit. Und deswegen gibt’s da immer sehr sehr viel zu tun.

Seit der Eröffnung im neuen Rapideum sage ich immer – das Rapideum hats 2011 schon gegeben auch im Hanappi Stadion, und jetzt neu auch auch im Allianz Stadion. Seit zweieinhalb Jahren haben uns da schon 40.000 Menschen besucht. Wir freuen uns, dass das von den Fans so gut angenommen wird.

Brigitte Neichl
Jetzt haben wir ja drei Namen gehört: Hanappi-Stadion, Allianz-Stadion und Weststadion. Was ist jetzt richtig oder was ist historisch die Abfolge dazu.

Laurin Rosenberg
Ja genau, die richtige Frage dazu ist natürlich nicht, was ist richtig, sondern was ist wann richtig. Auf dem jetzigen Standort spielt Rapid seit 1977. Eröffnet wurde das damalige Stadion als Weststadion.

Nach vier Jahren ist es dann umbenannt worden, weil der Architekt, der Gerhard Hanappi gestorben ist – der ist 1980 gestorben – und ein Jahr später ist das Stadion nach ihm benannt worden. [00:05:48]

Das Besondere damals war, dass er nicht nur Architekt war, sondern auch Spieler. Als Spieler war das sieben Mal Meister mit Rapid und unglaublich erfolgreich in den 1950er und frühen 1960er Jahren.

Das alleine würde schon reichen, um das nach ihm zu benennen, aber er ist dann eben auch nebenbei noch Architekt geworden und hat 1965 sein Architekturbüro eröffnet und hat dann 1969 den Auftrag bekommen, das neue Stadion für Rapid zu planen. Und das eben als Weststadion, einfach aufgrund seiner geographischen Lage im Westen von Wien.

Und er ist dann – wie gesagt – relativ früh gestorben. Und ein Jahr später ist das Stadion dann nach ihm benannt worden. So kennt man das Stadion am besten oder das alte Stadion.

In den 2000er Jahren hats auch noch diesen Beinamen von St. Hanappi bekommen.

2014 haben wir das Ganze dann abgerissen, weil sie einfach nicht mehr zeitgemäß war und uns auch zu klein war und dann eben durch den Neubau ersetzt – das heutige Allianz-Stadion bzw. bei internationalen Spielen – Weststadion.

Auf 165 m² warten im Rapideum die unterschiedlichsten Erinnerungsstücke darauf, entdeckt zu werden.

Brigitte Neichl
ok, also zwei Namen sind noch geläufig. Kommen wir zur zweiten Frage: Auf der Webseite von Rapid www.skrapid.at – skrapid in einem Wort – Sie finden aber den Link auch in den Shownotes – ist zu lesen, dass im Rapideum auf 165 Quadratmeter die unterschiedlichsten Erinnerungsstücke darauf warten, entdeckt zu werden. Was sind denn so ihre Gustostückerl in der Ausstellung? [00:07:12]

Laurin Rosenberg
Das ist halt jetzt schwierig, das jetzt auf einzelne Stücke hinunter zu brechen, weil es so viele sind, die schöne Geschichten erzählen. Und darauf kommt es ja für uns immer an, dass man mit Museumsobjekten schöne Geschichten erzählen kann – oder auch manchmal nicht so schöne – das gehört ja auch dazu. damit wollen wir uns auch beschäftigen. Und das variiert dann auch manchmal, sage ich ja, das jetzt aktuell mein Lieblingsstück und manchmal ist ein anderes.

Was für ein paar Highlights sind – um da jetzt wirklich nur ein paar wenige zu nennen sind natürlich Objekte, die Geschichten von unseren Erfolgen erzählen. Also wir haben zum Beispiel eine Nachbildung von einer der Trophäen, die man für den Mitropapokal bekommen hat – Rapid hat den 1930 gewonnen.

Das war so der erste Vorläufer der Champions League könnte man sagen. D.h. Rapid 1930 – das erfolgreichste Team in ganz Europa.

Das haben wir z.b. dann gibt’s natürlich viele Originalstücke von SpielernMeistermedaillen aus der wirklichen Frühzeit und solche Geschichten, viele Pokale wie man es sich in einem Fußballmuseum erwartet.

Aber es gibt dann auch viele andere schöne Sachen. Weil wir vorher über den Gerhard Hanappi angesprochen haben: Von dem haben wir z.b. auch seinen Studentenausweis. Und das Schöne an dem ist, dass es nicht nur eben aus der Zeit ist, wo er Spieler ist, und dass es auch sein Multitalent sehr schön zeigt, aber auch braucht man natürlich da drinnen ein Foto. [00:08:35]

Und er hat da sein Spielerfoto drinnen, das heißt, er ist in seinem Studentenausweis als Rapid-Spieler zu sehen und das bringt das natürlich sehr schön zum Ausdruck.

Und den hat seine Familie glücklicherweise bewahrt – diesen Ausweis – und uns dankenswerter Weise als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Das ist z.B. eines meiner Lieblingsstücke.

Auch sehr schön, was auch im im Zusammenhang mit dem 15. Bezirk steht, sind zwei Trikots, die eigentlich auch unsere Gründungsgeschichte ein bisschen mit erzählen:

„Ümit Korkmaz hat im 15. Bezirk, in den Parks im 15. das Kicken gelernt.“ (Laurin Rosenberg)

Rapid ist eigentlich mit den Farben rot und blau gegründet worden und 1906 haben wir das geändert auf grün-weiß. Und aus dieser Anfangszeit haben wir ein Trikot nachgemacht – ein rot-blaues und ein mehr oder weniger aktuelles dazu gegeben aus der Saison 2008, weil wir da im Prinzip genauso das selbe Trikot noch mal gehabt haben – ein bisschen auch als Reminiszenz an diese frühe Zeit, und da haben wir ein getragenes von Ümit Korkmaz, der auch im 15. Bezirk, in den Parks im 15. das Kicken gelernt hat,
und so nicht nur die Geschichte von den Farben erzählt, sondern natürlich auch erzählt, dass Rapid, heute wie damals ein Klub war, der aus dem Wiener Westen kommt, der von Spielern lebt, die aus dem Wiener Westen sind, aber auch gleichzeitig die Geschichte dieser Bezirke erzählt.

Weil der 15. Bezirk, heute genauso wie vor 100 Jahren ein Bezirk ist, der sehr stark von Zuwanderung und von Migration geprägt ist. Und heute sinds halt eher türkische Namen oder Leute aus dem ehemaligen Jugoslawien, die hier leben.

Damals waren es halt Leute aus Tschechien und so weiter und so fort. Und da sieht man auch bei den Spielernamen des SK Rapid.

Und das ist eine Geschichte, die wir dann immer so schön erzählen können. [00:10:14]

Brigitte Neichl
Sehr schön! Man muss einfach hingehen und sich das anschauen, hör ich da heraus. Das kann man nicht den in wenigen Worten darstellen.

Laurin Rosenberg
Ganz genau.

Dazu kommen wir später auch noch. Apropos hingehen …


Interview Ende Teil 1

Und? Habe ich zuviel versprochen? Haben Sie alles gewusst, was Laurin Rosenberg erzählt hat oder gabs es auch etwas Neues für Sie?

Schreiben Sie mir gerne unter podcast@bm15.at

Nächste Woche, am 21.06., dem fünften Tag der Woche, können Sie dann den zweiten Teil dieses interessanten Interviews hören und es wird auch eine Überraschung geben, eigentlich mehrere.

Veranstaltungstipps

Nun habe ich noch wie gewohnt drei Veranstaltungstipps für Sie:

Tipp Nummer 1 [00:11:09]
Die heutige Podcast-Folge erscheint ja am 15. Juni um 5 Uhr früh.

Und am Abend um 19 Uhr gibt es wieder eine Podcast Party das ist bereits die fünfte.

Das Motto lautet wie immer „Feiern – Kennenlernen und Vernetzen“.

Schauen Sie doch vorbei!

Samstag, 15.6.2019, 19.00 bis 21.00 Uhr, 1150 Wien, Rosinagasse 4. [00:11:39]

Tipp Nummer 2
Am 28.06. erfahren Sie mehr über studentisches Wohnen im 15. Bezirk.

Der Titel des Vortrags von Thomas Lebinger lautet „Rudolfsheim-Fünfhaus ist jung und international“.

Also Freitag, 28.06.2019 17:30 bis 19.00 Uhr, 1150 Wien, Rosinagasse 4.

Kommen wir zu Tipp Nummer 3 [00:12:12]

Am 29.06. -Achtung das ist ein Samstag – haben Sie die Möglichkeit, das Studentenwohnheim in der Gasgasse zu besichtigen.

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich, da ist eine begrenzte Teilnehmerzahl gibt.

Also Samstag, 29.06. von 11.00 bis 12.00 – Achtung! Auch eine andere Zeit! –

Treffpunkt ist pünktlich im Bezirksmuseum 1150 Wien. Rosinagasse 4.

Wie geht’s weiter?

Und nun komme ich schon zum Schluss.

In der nächsten Folge geht es – wie bereits erwähnt – um den zweiten Teil des Interviews mit Laurin Rosenberg. [00:12:52]

Er wird über die Anfänge des SK Rapid und die Bezüge zum 15. Bezirk sprechen.

Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten, machen wir was draus – gemeinsam!

Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten, machen wir was draus – gemeinsam!

Ich freue mich auf die nächsten spannenden 15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten und verabschiede mich mit der anregende Musik vom Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.

Auf Wiederhören!

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag!

Ihre Brigitte Neichl.

Outro



Liebe Leserin, lieber Leser!

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Dann schreiben Sie doch einfach einen Kommentar. Nützliche Inhalte mit Quellenangabe bauen wir – mit Verweis auf Ihren Kommentar – gerne noch in den Text ein. Alternativ können Sie uns auch ein Mail an office@bm15.at schicken!

Oder wie es Anton Ziegler 1828 (*) so schön ausgedrückt hat:

Jede Belehrung und Berichtigung, welche in Beziehung auf größere Vervollkommnung und Gemeinnutzmachung dieser Herausgabe beabsichtigt ist, wird mit dem ausgezeichnetsten Danke empfangen.

(*) Wiens nächste Umgebungen an den Linien, herausgegeben von Anton Ziegler und Carl Graf Vasquez, Wien 1827-1828

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