🎧 Vom Bahnsteig ins Wartezimmer – Das Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof

Gespräch mit Dr. Peter Haubenberger

Episode #075

In dieser Folge von „Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten“ spricht Brigitte Neichl mit mit Dr. Peter Haubenberger. Er leitet gemeinsam mit Dr. Livia Haubenberger das neue Hausarztzentrum in der Langauergasse 2 neben dem Westbahnhof. In dieser Primärversorgungseinheit, wie das genau heißt, sind Allgemeinmedizin, Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und Komplementärmedizin unter einem Dach vereint.

Eröffnet wurde es am 08.01.2024 und es ist Montag bis Freitag von 7-19 Uhr sowie Samstag von 8-13 Uhr geöffnet.

Mit dabei ist auch Grätzelkorrespondentin Karin Martiny „Nordy“, die die diesmal über ihre Eindrücke beim Grätzl Art Open am 4. Mai berichtet, bei dem es einen begleiteten Spaziergang durch Ateliers im Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus gab.

Co-Moderatorin dieser Folge ist Birgit Dhibi.


Die Podcast-Episode zum Artikel

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#075 Vom Bahnsteig ins Wartezimmrt


INHALT


Transkript der Podcast-Episode

Transkript der Podcast-Episode:

Intro

Birgit Dhibi
Wer war die letzte?

Brigitte Neichl
Hallo Birgit, was meinst Du damit?

Birgit Dhibi
Hallo Brigitte, ich habe mich nur schon auf das heutige Interview eingestimmt. Da geht es doch um eine Arztpraxis, und früher sagte man das so, wenn man in ein Wartezimmer eintrat.

Brigitte Neichl
Ah, ich verstehe, das kenne ich auch noch. Aber so läuft das heute nicht mehr ab. Man wird aufgerufen, wenn man dran ist. Und: es geht heute nicht um eine ganz „normale“ Arztpraxis.

Birgit Dhibi
Du machst es aber spannend, liebe Brigitte. Worum geht es denn heute? Wen hast Du denn diesmal interviewt?

Brigitte Neichl
Ich habe mit Dr. Peter Haubenberger gesprochen. Er leitet gemeinsam mit seiner Frau Dr. Livia Haubenberger das neue Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof. Die PVE Wien West, wie es genau heißt.

Birgit Dhibi
Was bedeutet das?

Brigitte Neichl
Das wird Dir und auch Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hörer, Dr. Haubenberger gleich selbst erklären.

Birgit Dhibi
Na, da bin ich aber schon gespannt. Legen wir also los mit dem Interview, liebe Brigitte

Brigitte Neichl
Natürlich, liebe Birgit. Zuerst begrüße ich noch, wie üblich unsere Hörerinnen und Hörer.


Begrüßung


Brigitte Neichl
Hallo und herzlich willkommen zur 75. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten. Mein Name ist Brigitte Neichl. Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgit Dhibi.

Warum wir inzwischen bei 2x 15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in der Folge 47. Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, dem Veranstaltungs-Museum im Herzen des 15. Bezirks. Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder und diesen Podcast.

Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at

Birgit Dhibi
Und jetzt …

Brigitte Neichl
… gehts`s los! [00:02:42]

Gespräch mit Dr. Peter Haubenberger

Brigitte Neichl
Ich spreche heute mit Dr. Peter Haubenberger. Er leitet gemeinsam mit Dr. Livia Haubenberger das neue Hausarztzentrum in der Langauergasse 2 neben dem Westbahnhof. In dieser Primärversorgungseinheit, wie das genau heißt, sind Allgemeinmedizin, Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und Komplementärmedizin unter einem Dach vereint. Eröffnet wurde es am 8.1.2024 und es ist Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr sowie Samstag von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Praktisch ist auch, dass man vom Bahnsteig direkt mit dem Aufzug in den Warteraum des Hausarztzentrums gelangt.

1 – Das Hausarztzentrum in der Langauergasse 2, 2 – U3-Ausgang Gerstnerstraße, 3 – Friedrichsplatz,
4 – Amtshaus mit Bezirksmuseum
Mit dem Aufzug vom Bahnsteig 1 direkt ins Wartezimmer des Hausarztzentrums, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2024

Lieber Herr Dr. Haubenberger, vielen Dank, dass ich Sie heute im neuen Hausarztzentrum besuchen durfte, und Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben.

Peter Haubenberger
Herzlich willkommen in der PVE Wien West. Jederzeit sind Sie auch wieder herzlich willkommen.

Brigitte Neichl
Dankeschön.

Peter Haubenberger
Ob als Patientin oder auch als Interviewerin.

Fragenteil 1Standort Westbahnhof, Angebote der PVE, Besonderheiten

Brigitte Neichl
Ich komme gleich zum ersten Fragenteil. Wie sind Sie auf den Standort beim Westbahnhof gekommen? Wie lange hat es von der Idee bis zur Eröffnung gedauert? Welche Angebote gibt es im Hausarztzentrum? Ich habe es ja schon genannt, aber es gibt ja auch noch Zukunftspläne. Und was sind Besonderheiten?

Das Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof, Foto: BM15_Birgit Dhibi 2024
Eingang zur PVE Wien West, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2024

Peter Haubenberger
Fangen wir mal an mit dem „Wie sind wir auf den Standort Westbahnhof gekommen?“ Das ist ein bisschen eine längere Geschichte. Es ist so, dass meine Frau und ich eigentlich beide ein Angestelltenverhältnis hatten. Und ich sage mal, wir waren nicht so ganz zufrieden mit unseren Angestelltenverhältnissen und haben uns gedacht, ob wir nicht gemeinsam irgendetwas Neues machen wollen. Machen wir doch gemeinsam eine Gruppenpraxis auf.

Ich hatte ja schon über die letzten Jahre, also schon eigentlich seit 2005, eine Wahlarztordination im 7. Bezirk und damit konnte ich natürlich schon einige Erfahrung mitbringen in der Ordinationsführung und so weiter. Zusätzlich ist es so, dass meine Frau und ich schon seit eineinhalb, 2 Jahren in einer Kassenordination vertreten haben. Und so ist es auf der Hand gelegen, dass wir irgendwo gemeinsam eine Gruppenpraxis eröffnen.

Wir haben somit im Jahr 2021, haben wir uns angeschaut in der Umgebung, wo könnten wir uns für eine Gruppenpraxisstelle bewerben, weil das ist ein Bewerbungsprozess, das ist eine Ausschreibungssache. Und da war eine Gruppenpraxisstelle ausgeschrieben im 15. Bezirk.

Das ging so Westbahnhof, Neubaugürtel, Märzstraße, in dieser Gegend. Wir haben uns gedacht, interessant, und ich habe schon im Hinterkopf gehabt, Westbahnhof nicht uninteressante Gegend, haben wir uns beworben. Und waren erst gereiht. Haben wir uns natürlich gefreut und sind auf Immobilien-Suche gegangen. Es ist in Wien an sich äußerst schwierig, irgendeine Immobilie auch als Arzt zu finden. Also insofern sind wir hier nicht wirklich sehr erfolgreich gewesen in der Immobilien-Suche.

Bis uns die ÖBB kontaktiert haben und uns mitgeteilt haben, dass sie Räumlichkeiten für uns hätten. Und sie würden uns das zeigen. Und so kamen wir zum Langauerplatz 2.

Von Seite der Stakeholder, sowohl Stadt Wien als auch ÖGK, also Gesundheitskassa, und auch Ärztekammer, wurden wir sehr stark in die Richtung empfohlen, dass wir uns doch gleich für eine Primärversorgungseinheit, das heißt, es ist so eine Gruppenpraxis mit einem breiteren Angebot, dass wir uns gleich dafür bewerben sollen.

Und konnten gleich entsprechend größer planen und haben jetzt doch also zehn Ordinationsräume und eben die nichtmedizinischen Gesundheitsberufe, nämlich Diätologie, Sozialarbeit, Psychotherapie. Wir haben ein Wundmanagement-Team. Also wir haben jetzt wirklich ein schon sehr großes allgemeinmedizinisches Repertoire. Also wir bieten auch Akupunktur an, wir bieten chinesische Kräuterheilkunde an, wir bieten auch Misteltherapie an. Also so ein breit gefächertes Angebot.

Brigitte Neichl
Das ist aber privat?

Peter Haubenberger
Das ist dann privat zu zahlen, das zahlt die Kassa nicht. Aber das mache ich schon seit Jahren in meiner Ordination, in meiner alten Ordination, und biete ich natürlich hier auch weiterhin an. Genau.

Wie gesagt, das ist eine spezielle Form der Gruppenpraxis, unterliegt einer eigenen vertraglichen und gesetzlichen Grundlage und ist als Zusatz zur hausärztlichen Versorgung eigentlich gedacht. Also als Ergänzung, also gibt es den normalen Hausarzt, sage ich einmal, mit seinen 20-25 Stunden Öffnungszeiten, und dann gibt es die Primärversorgungseinheiten, die mindestens 50 Stunden offen haben müssen.

Wir haben 65 Stunden gleich von Anfang an, wir haben gleich gesagt, wir machen gleich 65 Stunden auf, weil man am Westbahnhof, wir sind am Verkehrsnotenpunkt, da können wir nicht sagen, wir sperren um 17 Uhr zu oder wir fangen erst um 9 Uhr an, das geht nicht. Wir müssen ein entsprechendes Angebot auch zeitlich bieten können.

Weil Sie da noch gefragt haben, was sind die Besonderheiten, also ich sehe unsere Besonderheiten natürlich als Standort direkt am Verkehrsnotenpunkt, ist natürlich schon eine interessante Sache, wir haben ja fast einen eigenen U3-Ausgang, also wenn man beim Westbahnhof mit der U3 ankommt und den Ausgang Gerstnerstraße wählt, der ist ein bisschen versteckt, aber wenn man da hingeht, und mit dem Aufzug hinauf fährt, steht man direkt vor unserem Eingang.

U3-Ausgang Gerstnerstraße, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2024

Also das ist eine gute Sache. Und das zweite, was natürlich unser Special sozusagen ist, dass wir einen direkten barrierefreien Zugang vom Bahnhof haben. Also vom Bahnsteig 1 kann man mit dem Aufzug in unsere Ordination fahren, das heißt die Aufzugstür öffnet sich und man steht im Wartezimmer bei uns. [00:09:43] 

Vom Bahnsteig …
… mit dem Aufzug …
… direkt ins Wartezimmer. Fotos: BM15_Brigitte Neichl 2024

Fragenteil 2: Woher kommen die Patient:innen, Anteil von Menschen aus dem 15. Bezirk – Zukunftsprojekte

Brigitte Neichl
Zum zweiten Fragenteil: Wie wird das Primärversorgungszentrum angenommen, woher kommen die Patient:innen und wie hoch, wenn Sie das so schätzen können, ist der Anteil der Menschen aus dem 15. Bezirk?

Peter Haubenberger
Also was uns einmal sehr freut ist, dass das Primärversorgungszentrum wirklich sehr gut angenommen wird, also die PVE Wien West. Wir haben seit Beginn, seit unserem ersten Tag, wo wir geöffnet haben, im Vergleich zu jetzt, haben wir schon eine, man kann sagen, Verdoppelung der Patientenzahl.

Wir sind wie so ein bisschen Pioniere, also es gibt uns ja erst seit kurzem und überhaupt gibt es diese Versorgungsstruktur ja erst seit kurzer Zeit, und daher ist für uns alle das was Neues.

Woher kommen die Patienten und Patientinnen? Wir haben, es ist so, dass ich meine Ordination im 7. Bezirk hatte, meine Wahlarztordination hatte.

Brigitte Neichl
Die haben Sie mitgenommen.

Peter Haubenberger
Die habe ich natürlich mitgenommen. Und meine Frau und ich, wir haben ja auch in einer Kassenordination im 7. Bezirk vertreten. Die Kollegin ist jetzt in Pension gegangen, das hat sich irgendwie zeitlich gerade gut getroffen, dass da auch sehr, sehr viele Patienten aus dem 7. Bezirk zu uns kommen.

Aber und das freut uns sehr, wir werden sehr, sehr gut angenommen im 15. Bezirk, das heißt der 7. und 15. Bezirk und wir sind ja genau da.

Brigitte Neichl
Sind ja Nachbarn.

Peter Haubenberger
Also zwischen 7. und 15. Bezirk getrennt durch diesen riesigen Gürtel, aber da kommen, ich würde sagen, 80 bis 90 Prozent aller Patienten her. Dann kommt lange nichts, dann kommt der 14., 16. – eher die Nachbarbezirke. Wir sind ein regionaler Versorger für den 7. und 15. Bezirk. Also das sind die meisten, die aller, aller meisten Patienten kommen wirklich aus der Umgebung.

Wir besetzen drei Kassenstellen, das heißt wir haben einmal drei Stammärzte, nenne ich sie, also das sind meine Frau und ich, und die angestellte Ärztin ist die Frau Dr. Afriyie, und dann haben wir noch ein gar nicht so kleines Team an Vertretungsärztinnen und Vertretungsärzten.

Dann haben wir zwei Diätologinnen, die Teilzeit arbeiten, dann eine Sozialarbeiterin und eine Psychotherapeutin, die auch jeweils Teilzeit hier sind, dann haben wir eine diplomierte Krankenschwester, die ist Vollzeit da, eine Pflegefachassistentin, wir haben mehrere Medizinstudenten und dann haben wir natürlich noch ein großes Team am Empfang.

Brigitte Neichl
Sie haben noch ein paar Zukunftsprojekte genannt.

Und zwar möchte ich gern und vielleicht findet sich unter den Zuhörerinnen und Zuhörern auch jemanden, der interessiert dran ist, möchte ich auch Physiotherapie anbieten, denn ich sehe natürlich in der allgemeinmedizinischen Ordination, ist einer der häufigsten Konsultationsgründe entweder Gelenks- oder Rückenbeschwerden, und die brauchen ganz dringend, wir sind alle Computermenschen und wie versteinert in unserer Beweglichkeit.

Ich möchte also Physiotherapie hier in der Ordination anbieten. Das wird dann so ablaufen, dass wir also hier die Schmerztherapie machen und die Erstabklärung machen, aber dass wir nicht mehr irgendwo hin, extern jemanden überweisen müssen zur Physiotherapie und zur physikalischen Behandlung, sondern dass wir die hier unter diesem Dach auch machen können.

Fragenteil 3: Bezug zum 15. Bezirk – Lieblingsplätze

Brigitte Neichl
Kommen wir zum 3. Fragenteil. Welchen Bezug haben Sie zum 15. Bezirk und haben Sie hier einen Lieblingsplatz, also außer jetzt die Ordination und die Langauergasse?

Peter Haubenberger
Den 15. Bezirk, also ich selbst wohne im 14. Bezirk, ich habe jahrelang meine Ordination im 7. Bezirk gehabt, daher kannte ich bis vor kurzem den 15. Bezirk eigentlich nur von der Durchreise, mit dem Fahrrad oder mit der Straßenbahn.

Aber ich muss sagen, was mir am 15. Bezirk sehr gut gefällt, sind die vielen unterschiedlichen Kulturen, das ist wirklich ein sehr bunter Bezirk, er ist sozusagen dicht verbaut, aber doch hat er seinen eigenen Charme.

Also wenn ich denke, hinter der Bezirksvorstehung gibt es einen kleinen Platz, mit Spielplatz.

Brigitte Neichl
Friedrichsplatz.

Peter Haubenberger
Friedrichsplatz, richtig idyllisch.

Friedrichsplatz, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2024

Oder eben, was ich jetzt auch immer mehr lieben und schätzen gelernt habe, ist eben der Langauerplatz, der sich ja komplett verwandelt hat, in den letzten drei Jahren. Ich kannte von diesem Sportgeschäft diesen Platz als Parkplatz, wo man am liebsten gleich wieder weggegangen ist.

Die Langauergasse als Riesen-Parkplatz, Foto: BM15_Ernst Spiesberger 1979

Und jetzt ist es ein Platz, dieser Park.

Brigitte Neichl
Eine Ruhezone.

Peter Haubenberger
Eine Ruhezone, wo man sich gerne aufhält, wo man sich auch gerne hinsetzt und wo das wirklich sehr nett ist.

Ruhezone Langauergasse, Foto: BM15_Birgit Dhibi 2024
Eingang zur PVE Wien West, Foto: BM15_Birgit Dhibi 2024
Ruhezone Langauergasse, Foto: BM15_Brigitte Neichl 2024

Also so ist der 15. Bezirk wirklich für mich ein, kann ich sagen, fast wie eine neue Heimat geworden, weil ich jetzt wirklich auch sehr viel Zeit hier verbring, zwangsläufig.

Brigitte Neichl
Aber mit Freude.

Peter Haubenberger
Mit Freude und jeden Tag auch wieder mit einer gewissen Dankbarkeit und Demut, weil der Betrieb wirklich, muss ich sagen, muss ich auf den Holz klopfen, wirklich sehr gut und mit hoher Zufriedenheit auf Patientenseite und auf Mitarbeiterseite läuft.

Brigitte Neichl
Ja, lieber Dr. Haubenberger, vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich über dieses Angebot im 15. Bezirk und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere Tätigkeit im Dienste der Gesundheit der Menschen in Wien und speziell auch jener in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Peter Haubenberger
Vielen Dank und ich verspreche, ich werde mir mal das Bezirksmuseum anschauen.

Brigitte Neichl
Das wollte ich noch sagen, ich wollte Sie noch einladen.

Peter Haubenberger
Gerne, komm ich gerne mal vorbei.

Brigitte Neichl
Sehr gut, vielen Dank!

Peter Haubenberger
Gerne. [00:16:15]


Langfassung des Interviews mit Dr. Peter Haubenberger:

Langfassung des Interviews mit Dr. Peter Haubenberger


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Überleitung 1


Birgit Dhibi
Primärversorgungseinheit klingt wirklich ein bisschen sperrig. Ich finde auch, dass Hausarztzentrum einladender klingt. Und wirklich cool, dass dieses Zentrum 65 Stunden pro Woche geöffnet hat und auch am Samstag.

Brigitte Neichl
Ja, das ist wirklich ein großer Pluspunkt. Dass bald auch noch Physiotherapie angeboten wird, finde ich auch gut. Das kann man, leider muss man sagen, immer wieder mal gebrauchen.

Birgit Dhibi
Ja, wem sagst Du das! Ab bei einem gewissen Alter zwickts und zwackts gerne mal wo.

Brigitte Neichl
Wir haben kein „gewisses Alter“. Wir sind jung und voller Tatendrang oder so ähnlich. Aber zwicken und zwacken tuts schon manchmal, da kannst Du Recht haben, liebe Birgit. Die Langfassung des Gesprächs, das fast 36 Minuten gedauert hat, gibt es übrigens demnächst auf unserem YouTube-Kanal, dem BM15-Channel zu hören, liebe Hörerin, lieber Hörer, den Link finden Sie in den Shownotes.


Grätzelbericht

Birgit Dhibi
Jetzt ist aber jedenfalls der Grätzelbericht dran. Diesmal wieder mit Karin Martiny, „Nordy“, stimmt’s?

Brigitte Neichl
Stimmt, genau. Karin Martiny berichtet diesmal über ihre Eindrücke beim Grätzl Art Open am 4. Mai, bei dem es einen begleiteten Spaziergang durch Ateliers im Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus gab.


Grätzelkorrespondentin Karin Martiny berichtet

Karin Martiny
Hallo Brigitte und Birgit, liebe Hörerinnen und Hörer! In der letzten Grätzelkorrespondenz hat uns Peter Hörburger von der grätzlgalerie ja von Grätzel Art Open erzählt, das am 4. Mai bei sommerlichen Temperaturen stattgefunden hat.

Ich habe mir den gemeinsamen Spaziergang nicht entgehen lassen, der durch eine große Vielfalt künstlerischen Schaffens im 15. Bezirk geführt hat.

Die Stationen des grätzl art open – Spaziergangs, Plan: wien.gv.at/stadtplan

Da wir eine recht große Gruppe waren, haben wir nach einem ersten Zwischenstopp im Atelier von Arnold Rheintaler in der Loeschenkohlgasse 12, vor allem die großen Ateliergemeinschaften in der Löhrgasse und in der Pelzgasse besucht.

Arnold Rheintaler ist Bildhauer und beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit dem Begriff der Zeitlichkeit und stellt Fragen an Systeme der Zeitmessung. Und vielleicht haben sie auch schon einmal seine Lichtinstallation bei der Mariahilfer Straße 1 gesehen, in der in den Konstruktionslinien einzelner Buchstaben nach und nach das Wort „Tomorrow“ aufleuchtet.

Konstruktionslinien tomorrow im Atelier von Arnold Rheinthaler, Foto: BM15_Karin Martiny 2024

Anschließend haben wir die Ateliergemeinschaft Studio Walls in der Löhrgasse 9 besucht.

Löhrgasse 9, Foto: BM15_Fototeam 2023

Hier befand sich einst eine Klaviermanufaktur, was diesem Ort auch seinen besonderen Charakter verleiht.

1932-12-02 Radio Wien S67, ANNO

Der straßenseitige Raum mit dem großen Schaufenster wird für Gruppenausstellungen genutzt. Und jeden Mittwoch kann man dort von 16 bis 20 Uhr eine Pop-up-Ausstellung besuchen.

Nachdem wir dort einige Zeit in Gesprächen mit den Künstler:innen verbracht haben, durften wir, nur ein paar Gassen weiter, nämlich in der Pelzgasse 20, eine weitere Ateliergemeinschaft kennenlernen.

Pelzgasse 20, Foto: BM15_Fototeam 2023

Dort erstrecken sich die Ateliers von Bildenden Künstler:innen und Designer:innen sowie ein Record-Label und ein Tonstudio über drei Etagen einer ehemaligen Produktionsstätte für Feinwerkmechanik. Auch hier macht die Geschichte des Gebäudes das besondere Flair aus. Mit seinen alten Werkhallen, in denen heute zwar keine Feinmechanik, aber feine Zeichnungen, Bilder, Raum- und Klang-Installationen und ja, auch wieder Vinylplatten mit einem Vinylographen produziert werden.

Nach einer kleinen Verschnaufpause, spaziere ich dann weiter zum Geschäft „Mizzi Bärnklau“.

Ich betrete dieses wunderbare Geschäft mit der Originalfassade und Einrichtung aus dem Jahr 1927/1928, auch mit der Absicht, um ein Gespräch für die Grätzelkorrespondenz zu bitten.

Im Geschäft „Mizzi Bärnklau“ in der Schweglerstraße 58, Foto: BM15_Fototeam 2022

Ich stelle mich und mein Anliegen der neuen Inhaberin Ilse Glosauer vor, die mit einem freudigen „Ah, einen Moment bitte!“ in einem Nebenraum verschwindet und mich ein bisschen verdutzt im Verkaufsraum zurücklässt. Zurück kommt sie dann mit Elisabeth Helfgott, die davor gemeinsam mit ihrem Mann, dem Sohn der Geschäftsgründerin Mizzi Bärnklau, Norbert Helfgott, über viele Jahre das Geschäft geführt hat. Sie lächelt mich an, sagt: „Ich habe hier etwas für Sie!“, und drückt mir eine CD mit einem Interview mit ihrem Mann in die Hand, die sie gerne dem Bezirksmuseum schenken möchte.

An dieser Stelle auch nochmals ein herzliches Dankeschön dafür!

Über das Haus in der Schweglerstraße 58, wo sich das Geschäftslokal befindet, weiß Norbert Helfgott, das es 1915 bezogen wurde, und das heutige Geschäftslokal während des Ersten Weltkriegs eine Kriegsküche beherbergte. Eine Art öffentliche Ausspeisung in Zeiten der Lebensmittelknappheit.

Nach Ende des Krieges machte ein Tapezierer hier sein Geschäft auf, von dem seine Mutter Mizzi Bärnklau 1927 im Alter von 26 Jahren das Geschäftslokal übernommen hat. Sie ließ in den Jahren 1927 und 1928 die Schaufenster vergrößern und die Innenausstattung komplett von der Tischlerei Rafetseder in der Goldschlagstraße, die es übrigens immer noch gibt, anfertigen.

Eröffnungsanzewige „Mizzi Bärnklau“, Foto: BM15_Fototeam 2022
Geschäftsportal „Mizzi Bärnklau“ 1927, Foto: Mizzi Bärnklau
Geschäftsportal „Mizzi Bärnklau“ 2022, Foto: BM15_Fototeam 2022

Er erzählt, dass seine Mutter bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1989 noch im Geschäft war und auch die Auslagen noch selbst gemacht hat. Vielleicht können sich die einen oder anderen von Ihnen noch an sich erinnern.

Nach dem Tod Mizzi Bärnklau 1989 führten Norbert Helfgott und seine Frau Elisabeth das Geschäft in reduzierter Form über viele Jahre weiter. Heute führt Ilse Glosauer das Traditionsgeschäft weiter, in dem es, ich zitiere aus dem Folder, „hochwertige und traditionelle Spielsachen, sinnvolle Geschenke und Haushaltsartikel aus guter Qualität“ gibt.

Im Geschäft „Mizzi Bärnklau“ in der Schweglerstraße 58, Foto: BM15_Fototeam 2022

Sie nimmt sich auch Zeit für die persönliche Betreuung ihrer Kund:innen und für Schul- und Kindergartenkinder, die das eine oder andere Spielzeug auch gerne einmal ausprobieren dürfen.

Geöffnet ist das Geschäft in der Schweglerstraße 58, jetzt immer Donnerstags und Freitags, jeweils von 10 bis 18 Uhr, sowie Samstags von 10 bis 13 Uhr.

Im Geschäft „Mizzi Bärnklau“ in der Schweglerstraße 58, Foto: BM15_Fototeam 2022

Und Sie erreichen es mit der Straßenbahn 9, Haltestelle Guntherstraße.

Die Website www.mizzibaernklau.at sowie weitere Infos zu dieser Grätzelkorrespondenz finden Sie wie immer in den Shownotes.

Mit der Empfehlung dieses Geschäft unbedingt einmal zu besuchen, gebe ich zurück an das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.

Brigitte Neichl
Danke für Deinen Bericht! Ciao Karin!

Karin Martiny
Baba und bis zum nächsten Mal. [00:23:44] 


Langfassung der Grätzelkorrespondenz von Karin Martiny

Langfassung der Grätzelkorrespondenz von Karin Martiny


Überleitung 2


Birgit Dhibi
Da wäre ich auch gern mitgegangen, bei diesen künstlerischen Spaziergang durch die Ateliers. Ich werde mir aber auf jeden Fall die Langfassung des Grätzelberichts auf YouTube anhören.

Brigitte Neichl
Kunst und Kultur kommen bei uns im Museum aber auch nicht zu kurz. Erzählst Du unseren Hörerinnen und Hörern, welche Angebote wir im Juni so haben?


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Veranstaltungen

Birgit Dhibi
Sehr gerne, liebe Brigitte.

Am 7. Juni gibt es ab 17.30 Uhr unter dem Titel „Der Rudolfsheimer Pudel“, eine Lyriklesung von Bernd Watzka und Helen Zangerle. Es geht, wie der Titel bereits vermuten lässt, um moderne Tiergedichte mit Tiefgang unter anderem auch um den „Rudolfsheimer Pudel“, der sich übrigens als Hauszeichen auf einem Gasthaus befand und jetzt immer noch auf dem Haus Sechshauser Straße Ecke Kellinggasse zu sehen ist.

Vom 10. bis 14. Juni findet unsere diesjährige Kinder-Festwoche im Rahmen der Bezirksfestwochen des 15. Bezirks statt. Für Kinder von 6 bis 10 Jahren bieten wir einen Schulworkshop und eine Rätselrallye an und wir schreiben gemeinsam einen Brief mit allem Drum und Dran. Also schreiben, in ein Kuvert stecken, beschriften, Marke drauf und ab in den Briefkasten.

Brigitte Neichl
Die genauen Termine und Details dazu finden Sie auf unserer Webseite unter Veranstaltungen. Aber es geht noch weiter, stimmts, liebe Birgit?

Birgit Dhibi
Du sagst es, liebe Brigitte.

Am 14. Juni findet ab 17.30 Uhr unser zweites History-Speed-Dating statt.

In 5 x 10 Minuten können Sie sich da auf ein Tête-à-Tête mit der Bezirksgeschichte einlassen. Ähnlich wie bei den Speed-Datings zur Partnersuche können Sie bei fünf verschiedenen Stationen jeweils 10 Minuten etwas über ein bezirkshistorisches Thema erfahren. Wenn Sie alle Stationen absolviert haben, gibt es noch im Plenum die Möglichkeit, Fragen zu den einzelnen Themen zu stellen.

Und am 21. Juni erhalten wir noch Besuch von der MA 59, dem Marktamt. Alexander Hengl wird uns da unter dem Titel „Alles, was mehr als zwei Beine hat, ist verboten“ Geschichte und Gschichterln von den Wiener Märkten präsentieren.

Anmelden können Sie sich unter www.museum15.at/veranstaltungen

Brigitte Neichl
Volles Programm also im Juni. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


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Infos zur nächsten Folge

Birgit Dhibi
Ja, Brigitte, etzt bleibt nur noch, wie gewohnt, eine Frage offen. Was gibt es in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?

Brigitte Neichl
Im Juni gibt es eine Audio-Collage einer Gedenkveranstaltung für Elisabeth Ettmann, die am 16.12.2023 verstorben ist. Elisabeth Ettmann war Sozialarbeiterin mit Leib und Seele und Gesinnung. Von Gerald Faschingeder, dem Direktor des Paulo Freire Zentrums, wird sie als „organische Intellektuelle“ beschrieben. Sie war Gründerin der „Beratung ums Eck“ in der Reindorfgasse, die Beratung für Bezirksbewohnerinnen und Bewohner möglichst niederschwellig angeboten hat. Und Elisabeth Ettmann hat sich auch im Verein „Vivaro, Viva Romnia“, dem ersten Roma-Frauenverein in Österreich engagiert.

Birgit Dhibi
Das klingt nach einer interessanten engagierten Frau. Ich freue mich, trotz des traurigen Anlasses, schon sehr auf diese Audio-Collage.

Brigitte Neichl
Ich freue mich auch schon auf die Arbeit an diesem Beitrag für die Juni-Episode.


Brigitte Neichl
Liebe Birgit, wir kommen zum Ende dieser Folge. Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Birgit Dhibi
Es war mir – jetzt kann ich ja schon wie Maurizio sagen – wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte. Tschüss und ciao.

Brigitte Neichl
Baba Birgit und bis demnächst.


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Verabschiedung


Ja, liebe Hörerin, lieber Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten, machen wir was draus – gemeinsam!

Wenn Sie ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten.

Wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen.

Wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind.

Dann sind Sie bei uns richtig!

Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum, verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite, unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf FacebookInstagram & Co – und seit neuestem auch auf TikTok. Infos und Links, finden Sie in den Shownotes.

Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen. Auf Wiederhören!

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, wann immer Sie diese Folge auch hören. Ihre Brigitte Neichl

Outro

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Ein Kommentar zu „🎧 Vom Bahnsteig ins Wartezimmer – Das Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof

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