Fotoprojekt 2022/23
Episode #052
In dieser Folge von „Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten“ spricht Brigitte Neichl mit Museumskollegin Steffi Kweta. Steffi ist seit 2021 im Museumsteam und in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Sammlungen tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Foto-Projekt Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus. Dabei geht es um das äußerst ambitionierte Vorhaben, bis Ende 2023 jedes Haus im 15. Bezirk fotografisch festzuhalten. Steffi hat dabei die Projektleitung inne.
Sie erzählt, wie sie aufs Bezirksmuseum gestoßen ist und was sie im Brotberuf macht. Wir erfahren, worum es bei „Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus“ geht, was wir mit den Fotos vorhaben und schließlich, was ihr an der Tätigkeit im Bezirksmuseum gefällt.
Mit dabei sind auch die Grätzelkorrespondentinnen Karin Elise Sturm und Karin Martiny, die aus dem Süden und dem Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus berichten.
Karin Elise Sturm – Southy – hat mit Lukas Pfliegler gesprochen. Das ist einer der Geschäftsführer des Brick 15, einem Kulturverein mit Gastronomieprojekten. Im zweiten Teil des Gesprächs geht es um die Kulturangebote des Brick 15.
Karin Martiny – „Nordy“ – war zu Besuch bei Simon Zöchbauer im Minciospace, einem Ort für interdisziplinäre künstlerische Entwicklung, transkulturellen Austausch und Gespräche.
Co-Moderator dieser Folge ist Maurizio Giorgi.
Die Podcast-Episode zum Artikel
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- Veranstaltungen Bezirksmuseum
- Brick15
- Minciospace
- Freiwillig für Wien
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INHALT
Transkript der Podcast-Episode
- Intro
- Begrüßung
- Interview mit Steffi Kweta
- Fragenteil 1: Weg ins Museum, Brotjob, Agenden im Museum
- Fragenteil 2: Zum Fotoprojekt
- Fragenteil 3: Was gefällt Dir an Deiner Tätigkeit im Museum und was haben wir alles mit den Ergebnissen des Fotoprojekts vor?
- Interview mit Steffi Kweta Langfassung
- Überleitung 1
- Grätzelkorrespondentin Karin Elise Sturm berichtet
- Bericht Karin Elise Sturm / Langfassung
- Grätzelkorrespondentin Martiny berichtet
- Bericht Karin Martiny /Langfassung
- Überleitung 2
- Veranstaltungen
- Infos zur nächsten Folge
- Verabschiedung
Transkript der Podcast-Episode:
Intro
Brigitte Neichl
Hallo Maurizio! Wie hat Dir unsere Kleidertausch-Party am 10. Juli gefallen?
Maurizio Giorgi
Ja, sehr gut hat es mir gefallen und es war ja auch ein voller Erfolg. Nach zweimaliger coronabedingter Absage kamen mehr als 60 Besucher*innen über den Tag verteilt zu uns ins Bezirksmuseum. Es war eine sehr tolle Stimmung und es wurde auch viel getauscht und geplaudert, und – ja unser aktives Museum wurde natürlich auch sehr gelobt.
Brigitte Neichl
Ja, das hat mich auch gefreut. Fein war auch, dass viele Menschen aus allen Teilen von Wien da waren und ihren positiven Eindruck nun „in die Welt tragen“.
Maurizio Giorgi
Ja, Brigitte, was hast Du denn heute für unsere Hörerinnen und für unsere Hörer vorbereitet?
Brigitte Neichl
Diesmal kann man wieder eine unserer Kolleg*innen näher kennenlernen. Steffi Kweta ist seit 2021 ehrenamtlich im Bezirksmuseum tätig und ich werde mit ihr über unser Fotoprojekt „Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus“ sprechen, das sie koordiniert.
Maurizio Giorgi
Ja, da bin ich aber schon sehr gespannt, worum es bei diesem Fotoprojekt geht und natürlich auch über unsere Kollegin Steffi Kweta möchte ich gerne mehr erfahren. Ja, Brigitte, fangen wir gleich an?
Brigitte Neichl
In wenigen Sekunden, lieber Maurizio. Zuerst begrüße ich noch unsere Hörerinnen und Hörer.
Begrüßung
Brigitte Neichl
Hallo und herzlich willkommen zur 52. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten. Mein Name ist Brigitte Neichl.
Warum wir inzwischen bei 2x 15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in der Folge 47. Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, dem Veranstaltungs-Museum im Herzen des 15. Bezirks. Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder und diesen Podcast.
Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at
Maurizio Giorgi
Aber jetzt geht’s los, oder?
Brigitte Neichl
Ja! Also, Ton ab. [00:02:59]
Interview mit Steffi Kweta
Brigitte Neichl
Ich spreche heute mit meiner Museumskollegin Steffi Kweta. Steffi ist seit 2021 im Museumsteam und in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Sammlungen tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Fotoprojekt „Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus“. Dabei geht es um das äußerst ambitionierte Vorhaben, bis Ende 2023 jedes Haus im 15. Bezirk fotografisch festzuhalten. Steffi hat dabei die Projektleitung inne. Wir sind gerade dabei, ein Team von Fotograf*innen zusammenzustellen. Darüber und einiges mehr werde ich heute mit ihr sprechen.
Herzlich willkommen, liebe Steffi! Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast.
Steffi Kweta
Danke für die Einladung!
Fragenteil 1: Weg ins Museum, Brotjob, Agenden im Museum
Brigitte Neichl
Kommen wir zum ersten Fragenteil. Wie bist Du auf das Bezirksmuseum gestoßen, welche Ausbildung hast Du und was machst Du in deinem Brotjob, und was sind Deine Agenden im Museum? Das Fotoprojekt habe ich schon genannt, aber Du bist ja noch in weiteren Bereichen tätig. Ich nenne jetzt nur Twitter, Blogartikel, Unterstützung bei der Recherche zum Tag der Bezirksmuseen, Vorträge und so weiter.
Steffi Kweta
Genau. Also, zum 1. Punkt, wie ich zum Bezirksmuseum hier gekommen bin, war, weil ich habe Stadtplanung studiert im Master auf der TU Wien und habe dann was gesucht, wo ich mal schauen kann, wo ich mal reinschnuppern kann, weil mich das wissenschaftlich-historische Arbeiten immer schon auch auf der Uni sehr interessiert hat. Und habe dann eben was gesucht, wo ich da mal schauen kann, liegt mir das wirklich oder ist das wirklich was für mich.
Und habe dann über die Plattform „Freiwillig für Wien“ heißt das – da gibt es ehrenamtliche Jobs, die ausgeschrieben werden und da bin ich dann gleich aufs Museum Rudolfsheim-Fünfhaus gestoßen, wo eben die Ausschreibung war, dass für ein Fotoprojekt Fotografinnen und Fotografen gesucht werden. Und dann habe ich Dich gleich mal angeschrieben.
Und da hat Corona noch komplett gewütet zu der Zeit, und es war nur ein Zoom-Gespräch möglich. Und dann haben wir uns über Zoom einmal kennengelernt und da hat die Brigitte eben mir auch mal, abgesehen vom Fotoprojekt, erklärt, was das Museum eigentlich alles zu bieten hat. Und das hat mich auch schon schon recht beeindruckt, weil man das von Bezirksmuseen nicht unbedingt kennt.
Wir haben jetzt nicht nur den Standort hier in der Rosinagasse, sondern es ist ja wirklich ein „erweitertes Museum“. Es gibt den Kulturblog, wo wirklich sehr spezifische Info sind – historische Infos, aber auch aktuelle Infos zum 15. Bezirk, dann gibt’s einen eigenen YouTube-Kanal, die Podcasts, wir sind auf allen Social Media vertreten mit wichtigen Infos. D.h., egal woher man kommt, irgendwie man kommt immer dann zum Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus.
Brigitte Neichl
Alle Wege führen nach Rudolfsheim-Fünfhaus.
Steffi Kweta
Wenn jemand auf Twitter aktiv ist, auf Facebook oder auf LinkedIn oder etwas irgendwie was sucht im Internet, stößt man ganz sicher auf einen Artikel, der ein Kulturblog ist.
Und, dass da so viel gemacht wird auf ehrenamtlicher Basis, ich glaube, das ist eine Besonderheit des Museums. Und da war für mich auch dann sehr schnell klar, da will ich gerne auch dabei sein.
Und das mit dem Fotoprojekt war damals ja noch in Startlöchern, da war noch gar nicht fix, dass ich die Projektleitung übernehmen, sondern da wurden einfach mal Leute gesucht. Und erst im Rahmen des Prozesses habe ich dann die Projektleitung übernommen. Genau, so bin ich in das Bezirksmuseum gekommen.
Und momentan arbeite ich in einem Verein für soziokulturelle Arbeit in Wien und da geht’s primär um Jugendliche und darum, deren Ideen zu verwirklichen auf einer demokratische Ebene, Stadtentwicklung und Partizipation, also Mitbestimmung bei den Planungsentscheidungen in Wien. Genau das ist so mein Job, den ich gerade mache.
Und jenseits vom Fotoprojekt bin ich auch zuständig für Twitter, dass ich Twitter-Posts mache einmal in der Woche und hin und wieder Blogartikel schreibe. Zum Beispiel einen über die Geschichte der Häuser-Nummerierung in Wien und was der 15. damit zu tun hat. Und auch bei der Recherche für den Tag der Bezirksmuseen, da gibt’s ja jedes Jahr ein neues Thema und da kann ich auch mitwirken mit Recherchetätigkeiten.
Brigitte Neichl
Den Blogartikel werden wir natürlich verlinken in den Shownotes, die Blogartikel, sind ja schon zwei.
Steffi Kweta
Ja genau! [00:07:45]
Fragenteil 2: Zum Fotoprojekt
Brigitte Neichl
Zum zweiten Fragenteil: Worum genau geht es bei unserem Fotoprojekt, welche – im übrigen großartigen – Vorarbeiten hast Du bereits geleistet, und wie ist der Ablauf geplant, also vom Fotografieren bis zur Dokumentation und Vorbereitung für unsere Sammlung?
Steffi Kweta
Also, es gibt ja schon eine ziemlich große Fotosammlung im Museum und da sind teilweise wirklich sehr wichtige Zeitdokumente auch dabei und beim Fotoprojekt geht’s darum mal ein Update zu machen, von jedem Haus im 15. Bezirk wirklich ein Dokument zu haben, ein Zeitdokument, um das für spätere Generationen noch nutzbar zu machen, aber auch nutzbar zu machen, in Form von wissenschaftlichen Recherchen das zu verwenden.
Weil man kriegt so ein Gefühl dafür, wie sind die Grätzel entstanden, wenn man so so ein bisschen unterwegs war – aus welcher Bausubstanz ist das alles heraus. Was sich sehr stark ändert, was man in den Fotos auch sehen wird, sind die Erdgeschoss-Nutzungen. Also da ist ein Lokal drinnen oder ein Arzt drinnen, der ist in zehn Jahren vermutlich nicht mehr drinnen.
Das sind wichtige Zeitdokumente, finde ich und es ist schön, wenn wir das schaffen, wirklich jedes Haus abzufotografieren. Und da habe ich mir ein Schema überlegt, damit wir unter diesen – sag ich mal – 8000 bis 9000 Fotos dann im Schnitt – weil wir fotografieren ja nicht das Haus nur einmal, sondern zwei. bis dreimal und achten auf Kunst, auf alte Hausnummern, auf Ornamente usw., die werden dann extra abfotografiert. Und so entsteht eine Menge Fotos, die dann natürlich in einem Schema geordnet werden muss, damit wir es wieder finden. Und das sind die Vorbereitungen, die einfach mal getroffen werden mussten, damit wir anfangen können.
Brigitte Neichl
Wir haben ja – wie Du schon gesagt hast – wir haben ja schon eine Fotosammlung. Da wird es natürlich einfließen, aber andererseits wird es auch als Konvolut zusammenbleiben, damit man wirklich sagen kann, 2022/2023 hat es so ausgeschaut.
Und vielleicht werden wir ja mal in zwei, drei, vier, fünf Jahren das wiederholen und dann kann man das auch sehr schön vergleichen.
Steffi Kweta
Genau das ist auch ein Ziel natürlich, diese Vergleichbarkeit.
Brigitte Neichl
Und was ich noch ergänzen möchte. Wir bekommen ja immer wieder Anfragen zur speziellen Häusern und da ist wird es dann auch eine sehr wichtige Quelle sein. [00:10:24]
Fragenteil 3: Was gefällt Dir an Deiner Tätigkeit im Museum und was haben wir alles mit den Ergebnissen des Fotoprojekts vor?
Brigitte Neichl
Ja, kommen wir zum dritten Fragenteil: Was gefällt Dir an Deiner Tätigkeit im Museum und speziell am Projekt „Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus“ und was haben wir alles mit den Ergebnissen des Projekts vor? Wir haben wir da schon drüber gesprochen von Ausstellung, Publikation, Blogartikel, Podcast, Vortrag bei der Langen Nacht der Museen. Möchtest Du da ein bisschen was drüber erzählen?
Steffi Kweta
Also, was mir am besten gefällt, ist das durch die Straßen gehen und erkunden. Man hat vor allem Plan einen Plan im Kopf, man schaut sich das vorher an, recherchiert vorher über diese Gasse und dann geht man in die Realität hinein. Sozusagen von dem Abstrakten geht man da rein in die Realität und sieht dann, ok so schaut das wirklich dann in echt aus. Und es ist kein Job, wo man nur herumsitzt, sondern man geht wirklich durch die Häuser und man lernt den 15. kennen.
Und was wir alles vorhaben. Ich glaube, das sind nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Eben eine Publikation in Richtung was sind die Specials irgendwie und dann eben Vorträge, bei der Langen Nacht der Museen haben wir auch geöffnet und da werde ich einen Vortrag halten und da werde ich auch dann schon die ersten Schmankerln sozusagen präsentieren.
Brigitte Neichl
Das ist gleich eine herzliche Einladung an Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dass sie da vorbeischauen bei der Langen Nacht der Museen. Die wird am 1. Oktober sein ab 17.30 ist das Museum geöffnet und bis ein Uhr früh.
Ausstellung haben wir auch noch.
Steffi Kweta
Eine Ausstellung beim Fotoprojekt. Da kann man die Bilder in eine Ausstellung integrieren. Vielleicht wirklich so eine schöne Fotoausstellung, wäre auch möglich. Ansonsten werden die Fotos immer wieder einfließen in jede Ausstellungen, die bei uns jetzt kommt.
Brigitte Neichl
Wie Du gesagt hast jetzt für den Tag der Bezirksmuseen. Das würde ich auch schön finden, wahrscheinlich empfindest Du das auch interessant, dass man das nicht einfach für die Schublade macht, sondern dass das wirklich verwendet wird und dass das lebt.
Steffi Kweta
In den Kulturblog-Artikeln werden solche Fotos immer wieder gebraucht und dann haben wir sie und das ist gut. Man schafft dann auch so ein Dokumente, das jetzt gerade ein bisschen unwichtig erscheint für manche Leute. Ja, weil das Haus gibt’s ja eh noch, man kann es sich eh noch live anschauen, aber in 30-40 Jahren kommt vielleicht dann doch irgendjemand vorbei und denkt sich, wie hat das damals ausgeschaut damals, ich hab da einmal gewohnt, und kann dann anhand der Fotos, die wir mache nachschauen und das sind Erinnerungen, die auch dann gespeichert werden und für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden, was auch ein schöner Gedanke ist.
Brigitte Neichl
Das ist ein sehr schönes Schlusswort. Liebe Steffi, vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr, so eine engagierte und talentierte Mitstreiterin bei der ehrenamtlichen Arbeit im Bezirksmuseum zu haben, und hoffe, dass Du uns noch lange erhalten bleibst. Alles Gute!
Steffi Kweta
Danke! Ich freue mich auch, dass ich dabei bin, auf jeden Fall. [00:13:37]
Interview mit Steffi Kweta Langfassung
Überleitung 1
Maurizio Giorgi
Sehr engagiert unsere Kollegin, und die Idee bis 2023 jedes Haus im 15. Bezirk zu fotografieren, finde ich auch sehr spannend und auch wichtig für unsere Fotosammlung.
Jetzt geht’s weiter mit unserem Grätzelkorrespondentinnen Karin Nord und Karin Süd, stimmt’s liebe Brigitte?
Brigitte Neichl
Ganz genau, lieber Maurizio!
Maurizio Giorgi
Und worüber werden die beiden diesmal berichten?
Brigitte Neichl
Karin Süd – Karin Elise Sturm – präsentiert den zweiten Teil ihres Interviews mit Lukas Pfliegler, einem der Geschäftsführer des Brick15, einem Kulturverein mit Gastronomie-Projekten und Karin Nord – Karin Martiny – war zu Besuch bei Simon Zöchbauer im Minciospace, einem Ort für interdisziplinäre künstlerische Entwicklung, transkulturellen Austausch und Gespräche.
Maurizio Giorgi
Minciospace, davon habe ich noch gar nichts gehört, bin aber schon sehr gespannt.
Brigitte Neichl
Ich auch, lieber Maurizio!
Wie immer der Hinweis an Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer: Die Interviews und Berichte unserer Grätzelkorrepondentinnen sind teilweise gekürzt. In voller Länge können Sie die Grätzelkorrespondenz aber sowohl hier im Blogartikel, als auch auf unserem YouTube-Kanal, dem BM15-Channel, anhören.
Grätzelberichte
Wir beginnen mit Karin Elise Sturm „Southy“. Erzähl uns doch, welche kulturellen Angebote es im Brick 15 in der Herklotzgasse gibt
Grätzelkorrespondentin Karin Elise Sturm berichtet
Karin Elise Sturm
Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer! Hallo, Brigitte und Maurizio! Heute möchte ich Ihnen den zweiten Teil meines Interviews mit Lukas Pfliegler, einem der drei Geschäftsführer des Brick15 in der Herklotzgasse 21 anbieten.
Wir haben im Juni uns mit dem gastronomischen Konzept des Kultur- und Gastro-Tempels in unserem Grätzel im Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus beschäftigt. Heute geht es um die Kunstschiene der Veranstaltungshalle in der ehemaligen Erbsenschälfabrik.
Den schönen Backsteinbau ziert eine wunderbare große Halle im ersten Stock, die vom Kunstverein Brick 15 kulturell bespielt wird, und das sehen wir uns heute genauer an.
Lass uns zuerst über die Kunst reden. Was ist z.b. euer künstlerisches Programm?
Lukas Pfliegler
Wir sind hier – die Idee mit Brick 15 war ja auch, dass eben dieses kulturelle Vermächtnis von früher mit dem Brick 5 auch weitergeführt werden soll, und dementsprechend, es war früher hier schon immer sehr viel Klassik-Musik. Das kommt mit dem Blüthner-Flügel, den wir im Haus haben, sehr zupass.
Karin Elise Sturm
Den habe ich oben gesehen, das ist ein spezieller Flügel.
Lukas Pfliegler
Blüthner ist so neben Bösendorfer eine spezielle Marke. Der sorgt eigentlich immer für recht glückliche Gesichter bei den Musikern und kommt dementsprechend auch sehr zupass, dass man dementsprechend viel Klassik macht. Und es ist auch die Raumakustik dort oben so, dass es eher für tendenziell unverstärkte Sachen wie entweder eben klassische Musik oder dann auch unverstärkte Singer-Songwriter oder sonstige Sachen sehr gut geeignet ist.
Wir selbst sind aber eigentlich sehr bunt aufgestellt, also vom vom Kultur ein Programm her, was vor allem auch daran liegt, dass der Raum wahnsinnig flexibel einsetzbar ist. Sei es jetzt neben Konzerten für allerhand Performances.
Karin Elise Sturm
Er ist sehr groß, ich hab gerade Fotos gemacht. Wie groß ist der Raum?
Lukas Pfliegler
Es sind 220 m2.
Karin Elise Sturm
Ja, der ist ja riesig.
Lukas Pfliegler
Und ist vom Aufbau her eben so, dass sich wirklich recht flexibel alle möglichen Bühnen-Situation oder Stimmungen recht schnell erzeugen lassen. Man sieht es eh mit diesen großen Fenstern. Und ist von Haus eigentlich ein sehr heller und lichter Raum, und ist dementsprechend natürlich auch super beliebt für Theater oder Performances jeder Art, aber auch dann Märkte, Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten.
Karin Elise Sturm
Ich war früher auf Flohmärkten da zum Beispiel im Brick 5.
Lukas Pfliegler
Also momentan haben wir so einen monatlichen Vintage-Markt, aber auch so klassische Flohmärkte sind wieder angedacht.
Also dementsprechend ganz vielseitig einsetzbar. Und so führen wir das eigentlich auch weiter. Also das hat sich wirklich sehr schnell ergeben, nachdem es hier wieder wärmer geworden ist, spätestens mit März war das dann spürbar, wie die Leute auch wieder mutiger geworden sind, was Veranstaltungen betrifft so. Weil die letzten zwei Jahre (Corona) wirklich sehr taff waren. Und seitdem passiert da eigentlich recht viel und recht gute Sachen. Von so female DJ Workshops zu Vintage-Märkten. Es war eine Preisverleihung von Ute Bock vor kurzem erst bei uns.
Karin Elise Sturm
Oh, toll!
Lukas Pfliegler
Also es sind wirklich ganz unterschiedliche Sachen.
Karin Elise Sturm
Super, muss ein schönes Erlebnis sein.
Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, mein Besuch bei Lukas Pfliegler im Brick 15 war auch ein schönes Erlebnis.
Das war der zweite Teil unseres Besuchs im Veranstaltungs- und Gastro-Tempel bei uns im Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus. Das Brick 15 in der Herklotzgasse 21 ist zu neuem Leben erwacht und freut sich über Ihren Besuch. Entweder zum Essen, Trinken, Brunchen. Im Sommer auch in dem schattigen gemütlichen Garten im Hof oder bei einer der vielen Kunst- und Verkaufsveranstaltungen.
Klassische Musik wird hier – auch dank eines schönen Blüthner-Flügels – groß geschrieben. Es gibt aber auch andere Musik, wie Jazz. Es gibt Kunst-Performances und vieles mehr.
Schauen Sie doch mal vorbei bei uns im Reindorf-Grätzel. Es freuen sich so viele Menschen, wenn Sie uns besuchen hier und es gibt viel Interessantes für Sie zu entdecken.
Das Interview mit Lukas Pfliegler können Sie in voller Länge im Rahmen der Grätzelkorrepondenzen auf unserem YouTube-Kanal finden. Links und weiterführende Informationen dazu finden Sie in den Shownotes.
Grätzelkorrespondenz Karin Elise Sturm vom 15.6. + 15.7.2022 Langversion
Karin Elise Sturm
So, das war’s damit aus dem Brick 15 und ich gebe zurück in das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.
Brigitte Neichl
Liebe Karin, danke für die spannenden Infos. Ich werde sicher demnächst im Brick 15 vorbeischauen, noch dazu, weil es sich ja ganz in der Nähe von mir befindet.
Tschüss Karin und bis zum nächsten Mal!
Karin Elise Sturm
Okay Ciao Brigitte! [00:19:54]
Teil 1 des Interviews mit Lukas Pfliegler finden Sie hier.
Grätzelkorrespondentin Karin Martiny berichtet
Brigitte Neichl
Und jetzt zu Karin Martiny, Nordy. Liebe Karin, Maurizio und ich sind schon sehr neugierig, was ist mit diesem Minciospace auf sich hat. Erzähl uns mehr darüber.
Karin Martiny
Hallo Brigitte und Maurizio! Liebe Hörerinnen und Hörer! Jetzt mache ich mich gleich auf den Weg in die Miniciostraße 17, wo ich Simon Zöchbauer treffen werde.
Er hat an der Musik-Uni in Wien Trompete studiert, spielt im Blasmusik-Ensemble „Federspiel“, leitet seit 2018 gemeinsam mit seiner Frau Julia Lacherstorfer das „Wellenklänge-Festival“ in Lunz am See und ist gerade dabei, im 15. Bezirk den Minciospace zu schaffen, eine Location, die sich derzeit in einer Zwischennutzung für Künstler*innen befindet und nach ihrem Umbau zu einem Zentrum für Kunst und Kultur und einem Ort für die Bedürfnisse freie Musikschaffender werden soll.
Simon Zöchbauer
Also, wir haben hier im Gebäude in der Minciostraße Nummer 17, das ursprünglich ein Antiquitäten-Lager war und derzeit in der Zwischennutzung sich befindet, sprich: wir haben einen Umbau im Jahr 2023 geplant, und bis dahin jetzt nutzen wir das Gebäude so wie es ist und wir versuchen jetzt schon Erfahrungen zu sammeln, wie es später sein kann. Sprich: wir haben jetzt auch schon Atelier-Nutzer*innen im Gebäude, wir selbst proben da herinnen, es proben andere Ensembles herinnen.
Also wir sammeln gerade sehr viel Erfahrung, um dann den Endbetrieb nach dem Umbau möglichst optimal anzupassen an die Bedürfnisse, an die Möglichkeiten. Und versuchen da eben ein Entwicklungszentrum für Kunst und Kultur aufzubauen. Wir haben jetzt so geplant, maximal zwei Veranstaltungen im Monat zu machen, das sind halt pro Jahr 24 rund, sagen wir 30 Veranstaltungen, wo wir natürlich das, was passiert im Haus auch, einerseits was im Haus passiert, dem Publikum zugänglich machen, Konzerte machen, aber auch wir planen Residences zu machen, wir planen Kooperationen, z.B. hier mit dem Haus Schmelz, Seniorenwohnheim wie sie sich nennen.
Karin Martiny
Seniorenwohnhaus oder Häuser fürs Leben.
Simon Zöchbauer
Ja Häuser fürs Leben, genau. Und da waren wir schon mal drüben. Da gibt’s auch einen Veranstaltungssaal, und da gibt’s jetzt schon Gespräche. Also die würden es sehr willkommen heißen, wenn man da auch was macht. Also es wird auf jeden Fall nach außen getragen. Es wird auch so Gespräche geben, Podiumsgespräche, um auf mehreren Ebenen die Themen, die wir künstlerisch bearbeiten auch quasi intellektuell zu erläutern oder zugänglich zu machen.
Und so einen Ort gibt es definitiv in Wien halt so noch nicht, weil ich glaube, das ist ja auch die Aufgabe von Kunst, Utopien zu schaffen.
Also ich glaube, dass der Kunst eine ganz wesentliche Rolle – speziell in Krisenzeiten, speziellen in Zeiten, wo man das Gefühl hat, es wird alles eng und es wird irgendwie beschränkt und man hat nicht mehr genug Luft zum Atmen. So ich glaube, da hat Kunst eine wichtige Rolle, die vielleicht – ja – unterschätzt wird manchmal. Ich glaube, das ist was ganz Zentrales.
Karin Martiny
Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten des Minciospace auf Facebook und Instagram, die Sie – wie immer – in unseren Shownotes finden.
Damit gebe ich zurück an das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.
Brigitte Neichl
Sehr, sehr spannend, liebe Karin! Vielen Dank! Baba und bis bald.
Karin Martiny
Baba und bis zum nächsten Mal. [00:23:26]
Grätzelkorrespondenz Karin Martiny, Interview mit Simon Zöchbauer/Miniciospace, 13.7.2022 Langversion
Überleitung 2
Maurizio Giorgi
Das waren wieder zwei Beispiele für das hervorragende und innovative Kulturangebot bei uns in Rudolfsheim-Fünfhaus.
Ob es der Veranstaltungs- und Gastro-Tempel in der Herklotzgasse 21 – das Brick 15 – ist oder auch die spannenden Events des Kulturzentrums Minciospace sind. Fein, dass unsere Grätzelkorrespondentinnen darüber berichten.
Brigitte Neichl
Das freut mich auch immer wieder aufs Neue.
Veranstaltungen
Brigitte Neichl
Maurizio? Wie sieht es denn mit dem Veranstaltungsangebot bei uns im Museum aus? Gibt’s da was im Juli und Anfang August?
Maurizio Giorgi
Ja, wir sind zwar offiziell in der Sommerpause, aber einige Angebote gibt es dennoch bei uns.
Am 15. Juli ab 19 Uhr bieten wir wieder eine Podcast-Party im Bezirksmuseum. Wir lauschen der aktuellen Podcast- Folge – gerne auch anderen, wenn gewünscht – und dann geht’s ans Feiern, Kennenlernen und Vernetzen. Für kühle Getränke ist bestens gesorgt.
Und am 29. Juli ab 20 Uhr findet eine Veranstaltung in Kooperation mit der LLL – Liedermacherinnen – Liedermacher Lounge statt. In gemütlicher Atmosphäre können Sie Ilva und Richard Weihs und ihre Werke kennenlernen.
Ja und vom 8. bis zum 12. August, jeweils von 13.00 bis 17-00 findet wieder unsere Kinder-Festwoche im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus statt. Es gibt zahlreiche Stationen zum Spielen, Staunen, Hören, Sehen und Lernen.
Ja, das ganze detaillierte Programm gibt’s wiederum auf unserer Webseite www.museum15.at
Und natürlich gibt es auch kleine kulinarische Leckerbissen zum Abschluss. [00:25:25]
Anmelden können Sie sich auch für alle Angebote über unsere Webseite www.museum15.at/veranstaltungen
Infos zur nächsten Folge
Maurizio Giorgi
Ja und was bringt uns die nächste Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten, liebe Brigitte?
Brigitte Neichl
Im August dürfen Sie sich wieder auf ein fiktives Interview freuen, liebe Hörerin, lieber Hörer. Also auf ein Gespräch mit einer Person, die eigentlich keine Interviews mehr geben kann, weil sie bereits verstorben ist.
Maurizio Giorgi
Wir hatten ja schon Alfons Petzold, Alfred Adler und Anton Bosch zu Gast. Wer wird es denn diesmal sein?
Brigitte Neichl
Diesmal begrüße ich Georg Springer, geboren 1905, verstorben 1992, der als Schuttkaplan bekannt wurde, weil er nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem zerbombten Grundstück in der Winckelmannstraße 34 mit vielen freiwilligen Helfer*innen mit Aufräumungsarbeiten begann und dieses für den Bau einer Kirche vorbereitete.
Maurizio Giorgi
Interessant. Über den Schuttkaplan habe ich ja schon in Folge 76 unserer Vorort-Geschichten auf Anchor berichtet.
Brigitte Neichl
Ich weiß, lieber Maurizio. Das hat mich ja auch zu diesem fiktiven Interview inspiriert.
Maurizio Giorgi
Da bin ich aber schon sehr gespannt. Dann lass Dich überraschen! [00:26:56]
Brigitte Neichl
Lieber Maurizio, wir kommen nun schon zum Schluss. Wie immer vielen Dank für Deine Unterstützung.
Maurizio Giorgi
Sehr gerne, liebe Brigitte. Ciao und bis bald.
Brigitte Neichl
Baba Maurizio! [00:27:17]
Verabschiedung
Ja, liebe Hörerin, lieber Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten, machen wir was draus – gemeinsam!
Wenn Sie ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten.
Wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen.
Wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind.
Dann sind Sie bei uns richtig!
Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum, verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite, unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram & Co. Infos und Links, finden Sie in den Shownotes.
Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.
Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, wann immer Sie diese Folge auch hören!
Ihre Brigitte Neichl
Outro
3 Kommentare zu „🎧 Ganz Rudolfsheim-Fünfhaus“