#FAQ15/054 Was macht eigentlich eine Bezirksmuseumsleiterin?

Was Sie schon immer über Rudolfsheim-Fünfhaus wissen wollten …

Bezirksmuseumsleiter*innen werden vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirksmuseen (kurz ARGE Bezirksmuseen) im Einvernehmen mit der Kulturabteilung der Stadt Wien, der MA 7 und dem jeweiligen Museumsverein bestellt. Sie sind für den Betrieb des Bezirksmuseums allein verantwortlich und vertreten das Museum in allen fachlichen Angelegenheiten, erstellen das Budget und sind für die widmungsgemäße Verwendung der Mittel verantwortlich. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich.

Sie interessieren sich für interessante Details aus Vergangenheit & Gegenwart von Rudolfsheim-Fünfhaus, dem 15. Wiener Gemeindebezirk? Dann sind Sie hier richtig beim Blog WIENfünfzehn!

Haben Sie auch eine Frage? Dann schreiben Sie uns unter faq15@bm15.at

FAQ=Frequently Asked Questions (häufig gestellte Fragen)

ARGE Bezirksmuseen

Der Verein „Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirksmuseen“ (ARGE) wurde im Jahr 1964 als Dachorganisation und Rechtsträger der (dzt.) 23 Bezirksmuseen und sechs Sondermuseen gegründet.

Der Verein hat den Zweck, die Entwicklung der Wiener Gemeindebezirke kulturhistorisch darzustellen, darüber Kenntnisse zu vermitteln und zu verbreiten. Der Verein ist unpolitisch und gemeinnützig.

Statuten der ARGE Bezirksmuseen § 2 Zweck des Vereins

Bezirks- und Sondermuseen

Jeder der 23 Wiener Gemeindebezirke hat ein Bezirksmuseum. Hauptaufgaben sind neben der Bewahrung, Erweiterung und Präsentation der bezirkshistorischen Sammlungen, die laufende Durchführung spezieller Ausstellungen und sonstiger bezirksbezogener Veranstaltungen.

Die sechs Sondermuseen bringen ihre historische Sammlungen (wie z.B. über die Entstehung der Phonotechnik, diverse gewerbliche Tätigkeiten und andere Spezialgebiete) einem interessierten Publikum nahe.

Finanzierung

Die Finanzierung der Bezirksmuseen und Sondermuseen setzt sich aus einer jährlichen Subvention der Stadt Wien zusammen, die von der ARGE an die einzelnen Museen verteilt wird sowie Förderungen durch die jedem Museum angeschlossenen Museumsvereine bzw. der Kulturkommissionen der jeweiligen Bezirke und Spenden zusammen.

Stabstelle Bezirksmuseen

Seit 2019 sind die Wiener Bezirksmuseen enger an das Wien Museum angebunden. Die neu gegründete Stabsstelle Bezirksmuseen bietet in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirksmuseen (ARGE) strukturelle Unterstützung an, um Synergien zwischen dem Wien Museum und den Bezirksmuseen herzustellen.

Unter Einbindung von drei Curatorial Fellows unterstützt die Stabsstelle die Museen bei der Sammlungspflege, Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekten, organisiert praxisbezogene Weiterbildungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und soll dazu beitragen, die öffentliche Sichtbarkeit zu erhöhen.

Mehr dazu

Museumsverein

Zusätzlich zum Kulturamt der Stadt Wien ist zur Unterstützung der Bezirksmuseen
jeweils ein eigener Museumsverein berufen, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das
jeweilige Bezirksmuseum vor allem materiell mit Spenden sowie Erlösen aus
Veranstaltungen und Veröffentlichungen, aber auch durch Mithilfe beim Erwerb von
Sammelgegenständen zu fördern.

Aufgaben der Bezirks-Museumsleiter*innen

Museumsleiterin Brigitte Neichl (Bild Mitte) im Kreis ihrer Mitarbeiter*innen bei einem Fotoshooting, Februar 2020

In § 3 der Statuten der ARGE Bezirksmuseen werden die Aufgaben der Museumsleiter*innen aufgelistet:

  • Alleinverantwortung für den Betrieb und alle Tätigkeiten des Museums
  • Alleinige Vertretung nach außen
  • Finanzielle Gebarung
  • Bestellung und Abberufung von Kustod*innen (Gestaltung von Ausstellungen betreuen von Sammlungen) und Mitarbeiter*innen
  • Anleitung und Beaufsichtigung der Tätigkeiten der Kustod*innen und Mitarbeiter*innen (= Mitarbeiter*innenführung)
  • Jährliche Erstellung und Weiterleitung eines Berichts an die ARGE und der Abrechnung an die Stabstelle Bezirksmuseen (seit 2020)
  • Verantwortung für die sichere und fachgemäße Verwahrung der Museumsobjekte
  • Sammlung und Erfassung von Gegenständen, welche für die Landschaft, Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Volksbildung der Wiener Gemeindebezirke kennzeichnend sind
  • sachgemäße Verwahrung und Erhaltung des Sammelgutes
  • Bearbeitung aller die Heimatkunde betreffenden Bereiche nach wissenschaftlichen und fachlichen Grundsätzen im Dienste der Heimatforschung
  • Ausstellung ausgewählter Objekte, zum Zwecke der Gewinnung und Verbreitung der Kenntnis des jeweiligen Bezirksbereiches unter besonderer Bedachtnahme auf die Bedürfnisse von Schul-und Volksbildung
  • Durchführung von Vorträgen, Sonderausstellungen, Lehrwanderungen, Führungen und sonstigen Veranstaltungen sowie zur Herausgabe von einschlägigen Publikationen.

Der Deutsche Museumsbund hat die Aufgaben einer Museumsleitung kompakt zusammengefasst. Dies passt auch für Bezirksmuseen sehr gut:

Die Direktion leitet das Museum und dessen Gesamtbetrieb. Sie prägt das Bild des Museums nach innen und nach außen und vermittelt die Relevanz eines Museums für die Gesellschaft, in der es beheimatet ist. (…) Bei der Direktion liegt die Verantwortung für die strategische Ausrichtung des Hauses, für die fachliche Arbeit wie auch für Organisation und Kommunikation.

Professionell arbeiten im Museum – Deutscher Museumsbund

Freizeit und Ehrenamt

Alle MitarbeiterInnen, auch die LeiterInnen und der Präsident bzw. die Präsidentin der ARGE Bezirksmuseen sind ehrenamtlich in ihrer Freizeit tätig (viele davon PensionistInnen). Im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus (kurz BM 15) gibt es dzt. 20 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen (Stand: August 2020).

Museumsleiterin Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus

Seit 1.1.2011 leitet Brigitte Neichl das Bezirksmuseum. Im Museum tätig ist sie bereits seit 1995. 2020 feierte sie ihr 25-Jahr-Jubiläum.

Das Bezirksmuseum besteht seit 1972. Erste Museumsleiterin war Brigitte Kaufmann. Mehr zur Geschichte des Bezirksmuseums.

Museumsleiterin Brigitte Neichl

Was bei den oben ausgeführten Aufgaben nicht oder nur teilweise aufgeführt ist, sind folgende Tätigkeiten, die speziell im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus eine große Bedeutung haben – Stichwort „erweitertes Museum„.

Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit

„Das ist das Besondere für mich, dass man das Gefühl hat, hier kann man noch was verändern, verbessern, sich beteiligen.“ 

Quellen


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Oder wie es Anton Ziegler 1828 (*) so schön ausgedrückt hat:

Jede Belehrung und Berichtigung, welche in Beziehung auf größere Vervollkommnung und Gemeinnutzmachung dieser Herausgabe beabsichtigt ist, wird mit dem ausgezeichnetsten Danke empfangen.

(*) Wiens nächste Umgebungen an den Linien, herausgegeben von Anton Ziegler und Carl Graf Vasquez, Wien 1827-1828

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2 Kommentare zu „#FAQ15/054 Was macht eigentlich eine Bezirksmuseumsleiterin?

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