Barbara Büchner recherchiert unermüdlich in Archiven, durchforstet dutzende Zeitungsartikel und trägt für Sie die spektakulärsten Fälle zusammen, die sich auf dem Gebiet des heutigen 15. Bezirks zugetragen haben oder von Personen handeln, die im heutigen Rudolfsheim-Fünfhaus wohnhaft oder beruflich (oder sonst wie) tätig waren.

Eine grölende Menschenmenge

„Eine schreiende, grölende, grunzende, quiekende Menschenmenge drängte sich durch die geradezu polizeiwidrig überfüllten Säle, und das in einer Atmosphäre, (…) (die) gen Himmel stinkt.“ (Morgenpost, 27.02.1886)
So beschreibt ein empörter Gesellschafts-Journalist im Jahre 1886 die Lumpenbälle in Schwenders Colosseum.
Dem Namen nach waren es Charity-Events zugunsten armer Kinder, in der Praxis Tanzveranstaltungen, bei denen es zuging wie Sau.
Den Gipfelpunkt der fragwürdigen Belustigungen erzielte man wohl mit dem Auftritt eines als türkischer Bonbonverkäufer verkleideten Mannes, der … aber wir wollen nicht vorgreifen.
Zuerst einmal das Positive!
Schwenders Colosseum: Das Las Vegas von Wien

Unter den Lustorten von Alt-Wien gab es vermutlich keinen, der so berühmt war wie Schwenders Colosseum.

Dieses größte Vergnügungsetablissement Wiens befand sich von 1835 bis 1898 am ehemaligen Braunhirschengrund, wo heute der Schwenderhof (15, Mariahilfer Straße 189-191) steht.
Außer dem Schwenderhof erinnert auch noch die Schwendergasse an das Las Vegas von Wien. Schwenders Colosseum stand in unmittelbarer Nähe des Gasthofs Zum Schwarzen Adler an der Nummer 41, wo sich heute der Karl-Holoubek-Hof mit dem Haus der Begegnung befindet.

Im Schwender ging es nicht nur lustig zu, dort wurde auch Geschichte geschrieben:
Eine Gedenktafel erinnert an die Gründung des Ersten Wiener Arbeiterbildungsvereins am 15. Dezember 1867, an der 3.000 Personen teilnahmen. Beim Schwender fanden häufig Treffen der Arbeiterbewegung statt.

Schwendergasse 41, Foto: Ewald Judt, https://austria-forum.org/af/Bilder_und_Videos/Bilder_Wien/1150/1235
Schwenders Colosseum: Ein Paradies des Vergnügens
Das Unternehmen war das „Baby“ eines nach Wien ausgewanderte Württemberger Kellners, Karl Ludwig Schwender, der mit ungeheurer Energie, kaufmännischem Geschick und Einfallsreichtum ein Vergnügungs-Imperium aus dem Boden gestampft hatte, bei dem die Wiener*innen Mund und Augen aufrissen. Es begann damit, dass er einen aufgelassenen Kuhstall kaufte und zum Kaffeehaus umbaute – der Beginn einer märchenhaften Karriere.
Nach kaum zehn Jahren galt der Schwender im bekannt heiteren und lebenslustigen Wien als unvergleichliches Paradies des Vergnügens.
Das beliebteste Balllokal der Kaiserstadt war dermaßen gut besucht, dass man es ständig erweitern musste. Der Andrang war so groß, dass die Besucher*innen mit Hilfe eines eigenen Fuhrunternehmens (Landkutschen, Stellfuhren, später Omnibusse) in den Vorort Braunhirschen gebracht wurden.
Der einstige deutsche Migrant schaffte es, dass er und seine Gattin von der Bevölkerung als „echte Wiener“ akzeptiert wurden. Das Ehepaar war gemütlich, heiter, ehrenhaft und vor allem auch menschenfreundlich.
Bedient wurden nämlich nicht nur die wohlhabenden Gäste, die einen ordentlichen Batzen Geld für die renommierte Küche hinlegten; das Ehepaar Schwender unterhielt auch eine Ausspeisung, bei der täglich kostenlose Speisen aus ihrer Küche an Bedürftige ausgeteilt wurden.
Die wirklich amüsanten Lumpenbälle in Schwenders Colosseum
Seine Blütezeit erlebte das Etablissement in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Berühmt und von der Bürgerschaft gerne besucht waren Schwenders Hausbälle im Amorsaal, ebenso stark frequentiert waren die von ihm erfundenen Lumpenbälle und außerordentlich populär auch der Heringsschmaus am Aschermittwoch.
Die Zeitungen überschlugen sich vor Lobeshymnen, wie hier die Montagszeitung vom 11. Februar 1895:
Montags-Zeitung, 11. Februar 1895, Recherche: Eva Müller, Transkript Barbara Büchner
Schwenders Colosseum. Die Direktion von Schwenders Colosseum ist wahrlich unermüdlich im Arrangement von prächtigen Festlichkeiten. Auf das überaus abwechslungsreiche Programm der vergangenen Woche, das überfüllte Lokalitäten erzielte, folgen in dieser Woche wieder äußerst interessante Ballveranstaltungen. Wie wir dem dieswöchentlichen Programm entnehmen, findet am Donnerstag ein Kostüm- und Maskenfest „Flug der Schmetterlinge“, Freitag der zweite Lumpenball und Samstag ein Maskenball statt. Diese Veranstaltungen dürften die vorhergegangenen wohl noch übertreffen, denn die Direktion scheut weder Kosten noch Mühen, dem Publikum wirklich Amüsantes zu bieten.
Transkript Ende
Doch der Teufel schläft nicht, und zuweilen mischte sich scharfe Kritik in die allgemeine Bewunderung. Sie betraf vor allem die sogenannten Lumpenbälle, die zwar als Charity-Events zugunsten armer Schulkinder angelegt waren, aber bald aus dem Ruder liefen, sodass ein empörter Besucher nachher schimpfte:
„Die Lumpenbälle, in der ersten Zeit ihres Bestehens amüsant und witzig arrangiert, sind nachgerade der Rendezvousort der untersten Volksschichten beiderlei Geschlechts geworden, und insbesondere die Damenwelt der Lumpenbälle hatte sich in den letzten Jahren zum überwiegenden Teil aus der Klasse der Damen allerunzweifelhaftesten Rufes rekrutiert.“
Ausgelassene Feucht-Fröhlichkeit gehörte in Wien von jeher zur Volkskultur, oft in einem Ausmaß, dass Kirchen und Behörden die Hände rangen und sogar mit dem Zuchthaus gedroht werden musste, um die allzu Lustige einzubremsen.
Faszinierende Einsichten in die Geschichte des Narrentreibens in Wien seit dem 18. Jahrhundert liefert Gustav Gugitz in seiner Schrift Alt-Wiener Faschingsbrauch, herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich, aus der hier kurz zitiert werden soll.
Die komplette Schrift ist hier nachzulesen.


Wer nach den Lustbarkeiten nicht mehr ganz standfest war, konnte sich von einer Fiaker-Firma heimbringen lassen, deren Werbung in der Wiener Zeitung besonders ihre nüchternen Kutscher anpries – anscheinend ein Alleinstellungsmerkmal, da speziell darauf hingewiesen wird.

Aber die Lumpenbälle haben wohl das Limit überschritten, denn mehr und mehr Stimmen protestierten gegen die Billig-Orgien im Colosseum. Ein Reporter der Morgenpost berichtet sichtlich verärgert:
Morgenpost, 27.02.1886, Recherche: Eva Müller, Transkript: BB
Vom Lumpenball. In den Schwender’schen Lokalitäten fand gestern der vierzehnte Neulerchenfelder Lumpenball statt. Wäre der Zweck dieser „Bälle“ kein humanitärer, so wäre man versucht, für ihre Abschaffung zu plädieren. (…) Der gestrige Lumpenball war nicht um ein Haar anders als seine jüngsten Vorgänger. Eine schreiende, grölende, grunzende, quiekende Menschenmenge drängte sich durch die geradezu polizeiwidrig überfüllten Säle, und das in einer Atmosphäre, der zu Folge man einen Dichterausspruch dahin variieren könnte, dass nicht nur die Schande, sondern auch die Wohltätigkeit gen Himmel stinkt. Wir vermerkten wenig von jener überschäumenden und dabei doch immer gemütlich bleibenden Fröhlichkeit, wie sie bei anderen Wiener Faschingsbelustigungen dominiert, dafür aber sehr viel hart an die Rohheit streifende „Hetz“, die von vermeintlichen Kennern des Wiener Lebens so gerne als „Weanarischer Hamur“ bezeichnet wird.
Transkript Ende
Auch der Verfasser der satirischen Jörgel-Briefe, der selber nicht vor derbem Witz zurückscheute, zeigte sich skeptisch:

Jörgel-Briefe, 28.01.1888, Recherche: Eva Müller, Transkript: BB
Zum Schlusse dieser Rubrik bringe ich noch zur Kenntnis, dass der heurige Lumpenball am 3. Februar d.J. in Schwenders Colosseum stattfindet, und zwar ist das Reinerträgnis zur Erhaltung einer freien Kolonie und zur Ausspeisung armer Schulkinder bestimmt. Die Genüsse, welche da geboten werden, sind gar mannigfacher Art, so dass Jeder dort seine Unterhaltung finden kann, und wer das Alles mitmacht, was nach den Plakaten in Aussicht steht, der findet seine Rechnung gewiss auch dabei, man beeile sich daher die Karten, welche in allen Schwenderischen Verkaufsstellen und auch im Komitee-Lokal, in Neulerchenfeld, Hauptstraße 25 und 26 zu haben sind. Wer sich also für diese Nacht eine Karte zum Schwender kauft, der ist umso weniger ein Ver-Schwender, als er hiermit eine gute Tat fördern hilft, und wenn auch der Hans Jörgel eben net zu den Schwärmern für die nun einmal in Mode gekommenen Lumpenbälle gehört, so nimmt er doch schon im Interesse des wohltätigen Zweckes hiervon Notiz.
Transkript Ende
Hans-Jörgel (Kurzform für Komische Briefe des Hans-Jörgel von Gumpoldskirchen an seinen Schwager Maxel in Feselau) war eine humoristisch-satirische Wochenschrift, die 1832 von Josef Alois Gleich begründet und unter verschiedenen Chefredakteuren bis 1931 bestand.
Derb und witzig, mit spaßigen Zeichnungen illustriert, waren die Hans-Jörgel-Briefe die einzige periodische Zeitschrift, die auch von den heute als „bildungsferne Schichten“ Bezeichneten gerne gelesen wurde.
Archiviert ist die Zeitschrift im digitalen Zeitungsarchiv ANNO: Komische Briefe des Hans-Jörgels von Gumpoldskirchen an seinen Schwager Maxel in Feselau und dessen Gespräche über verschiedene Tagesbegebenheiten in Wien, 1832–1931.
Dem Gesellschaftsreporter des Figaro dagegen platzte schon nach einem kurzen Ballbesuch der Kragen:
Figaro vom 11. Februar 1888, Recherche: Eva Müller, Transkript: BB
Ich betrat am verflossenen Freitag den Lumpenball beim Schwender. Und obwohl mir der letztere ein geläufiger Boden ist, tat ich dieses dennoch mit jener Objektivität, die meiner Bescheidenheit gewiss nur alle Ehre macht und jedem Gerichtspräsidenten zur Zierde gereichen würde. Werden Sie mir daher glauben, dass ich vom Wagentür-aufmacher (für andere) bis zur höchsten Lumpin, einer Vagantin, welche allgemein als Ballkönigin anerkannt wurde und auch den ersten Preis erhielt, in einer mir unerklärlichen Weise von der Krawatte bis zu den Stiefeln gemessen wurde, als ob ich mich allenfalls unter dem falschen Titel eines Eisenbahnbeamten mit einer teilweise bezahlten Freikarte hier einwagoniert hätte? Nachdem mir diese Messungen durch Lumpen, von denen sich auch nicht ein einziger als Geometer oder wenigstens als Schneider präsentiert hatte, um seine Messungen an mir zu rechtfertigen, zu dick geworden war, nahm ich mir den Rand und fragte Einen, der als französischer General mit soviel Orden, dass sie ihm sogar in einem Bünkel nachgetragen werden mussten, noch am meisten Vertrauen einflößend auf mich einwirkte, was man denn eigentlich an mir so Sonderbares finde? „Na“, erwiderte er mit einem Hohnegelächter der Hölle, „weil Sie der Anzige da san, bei dem mir si´ net auskennan, ob er a verkleideter oder als wirklicher Lump is…“ sprach´s und ging womöglich noch höllenhohnlachend weiter.
Und solche Leute, die bloß harmlose Ballchronisten verfolgen, rühmen sich, humane Zwecke zu verfolgen? Ferienkolonien für skrofulose Kinder? Speisung hungernder Schulkinder? Es wäre humaner, wenn diese Wohltäter (!) wenn ihnen schon ein durch den Übermut von Wäschermädchen und den Zahn unzähliger Bälle dekrepid gewordener Anzug ein Stein des Anstoßes geworden ist, lieber auf Kleiderasyle für skrofulose Ballreporteranzüge oder auf Viktualienhospize für appetitgesegnete Journalisten ohne Unterschied der Konfession hinarbeiten würden – dann ließe man sich ja gerne auf einen solchen Balle für einen wirklichen Lumpen oder meinetwegen sogar außerhalb desselben für einen als anständig verkleideten Menschen ansehen.
Mir war jetzt der Aufenthalt unter 6000 Menschen von Alpha bis zum Omega verleidet.
Transkript Ende

Welche unappetitlichen Niederungen die Belustigungen bereits erreicht hatten, zeigt ein Fall, in dem ein als türkischer Zuckerwarenhändler verkleideter „Witzbold“ Bonbons an die Menge verteilte, die ein starkes Abführmittel enthielten. Bei der geringen Anzahl von Toiletten ging der Spaß buchstäblich in die Hose …
Jedenfalls musste der Schwender, wie die Illustrierte Wochenpost am 24. Jänner 1930 berichtete, mehrere Tage gesperrt werden, bis nach mehrmaliger Lüftung und Reinigung das Lokal wieder benutzbar war.

Ob sich die genannte Geschichte wirklich zugetragen hat, ist nicht eindeutig belegt, denn die Illustrierte Wochenpost legte vor allem Wert auf reißerische Titel (siehe dazu auch Meine Meinung weiter unten) und weniger auf journalistische Sorgfalt.
Karl Ludwig Schwender starb am 2. Dezember 1866 an der Stätte seines Wirkens, in Braunhirschen. Sein Tod erschütterte alle Wiener*innen, nicht nur jene, die gerne Speis und Trank, Gemütlichkeit und ein wenig Frivolität genossen.
Sein Sohn Carl (geb. am 11.11.1839) führte das Werk des Vaters fort und verpachtete den Theatersaal im Colosseum an Theaterkompagnien, die dort im Rudolfsheimer Volkstheater ein reiches Repertoire spielten, von Klassik bis zu Possen und Operetten, darunter Werke von Ferdinand Raimund und Johann Nestroy.
Carl Schwender jun. starb am 24. 1. 1877. Die Gesellschaftszeitung „Die Bombe“ setzte ihm einen ungewöhnlichen, aber völlig passenden Nekrolog:
„Der Name Schwender ist in der Kulturgeschichte des Wiener Juxes mit unvergänglichen Buchstaben eingeschrieben.“
„Die Bombe“, 25.November 1877, Recherche: Eva Müller, Transkript: BB
Der alte Schwender, der Stammvater der Dynastie im Reiche des Amüsements, starb nach ehrlich vollbrachtem Tagewerke. Es kam der junge Schwender zur Regierung, ihm zur Seite als Mitregentin seine Gattin. In der Blüte seiner Jahre starb Schwender der Zweite, betrauert von all Jenen, die je ein paar fröhliche Stunden in seinen Etablissements verjubelt hatten. Thronfolgerin wurde seine junge Witwe, Frau Anna Schwender, deren reizendes Konterfei sich auf unserem heutigen Titelblatte befindet. Die gegenwärtige Chefin der großartigen, weltberühmten und als Sehenswürdigkeit Wiens gepriesenen Schwender´schen Vergnügungsetablissements bewährt sich als eine ebenso geniale als gewissenhafte Leiterin.
Transkript Ende

Der Konkurs
Leider waren die Zeitläufte der tüchtigen Witwe nicht wohlgesonnen. Das Vordringen des Rotlicht-Milieus, die Konkurrenz der Blumensäle, des Musikvereinssaals und andere Lokalitäten beeinträchtigten das Unternehmen. Das Colosseum war allmählich passé. Schließlich musste der Konkurs angemeldet werden. Das herabgekommene Casino wurde am 26. April 1897 geschlossen und der Gebäudekomplex am 1. April 1898 demoliert.

Eine kleine Wiederauferstehung

2017 (und noch einmal 2018) lebte der Lumpenball wieder auf, wie der Journalist Erich Weber in „mein bezirk.at – Rudolfsheim-Fünfhaus“ berichtete – diesmal in der Stadthalle und, wie die zahlreichen Fotos beweisen, in sittlich gemäßigter Form. Bilderstrecke
Weber berichtet:
Der Lumpenball, nach 150 Jahren wieder in Wien.
In der Wiener Stadthalle (E) Fand am Freitagabend der Wiener Lumpenball statt. Organisiert von den Kaufleuten der Reindorfgasse wurde der seit 150 Jahren ruhende „Lumpenball“ wiederbelebt.
Ursprünglich von vom berühmten Karl Schwender gegründet (Vergnügungsetablissement-besitzer im 19. Jdt.) gab es seit mehr als einem Jahrhundert keinen Wiener Lumpenball mehr! Die Eventagentur „Habe die Ehre“ und die Kaufleute Reindorfgasse machten es sich daher zur Aufgabe den Schwender’schen Lumpenball wieder ins Leben zu rufen – mit überragendem Erfolg. Rund 1000 Besucher unter ihnen Josef Cap, „Schokomichi“ Michael Reima und namhafte Mitglieder der Wiener Wirtschaftskammer sowie der Bezirksparteien aus Rudolfsheim und die Stellvertretende Bezirksvorsteherin genossen das Ambiente mit Vorführung einer Tanzgruppe und Mitternachtseinlage des Kabarett Simpl. So wurde es ein stimmungsvoller Abend mit viel Musik und Tanz inklusive Disco im Vorraum.
Ein guter Beginn für den „neuen Wiener Lumpenball“, der hoffentlich im nächsten Jahr seine Fortsetzung findet!
(gekürzt).
Quellen
- ANNO Zeitungsarchiv
- Recherchen von Eva Müller, BM15
- WIKIPEDIA
- Wien WIKI
- Bericht von Erich Weber in „mein bezirk.at – Rudolfsheim-Fünfhaus“
- Gustav Gugitz , „Alt-Wiener Faschingsbrauch“, herausgegeben vom ©Verein für Landeskunde von Niederösterreich
- commons.wikimedia.org

Da es hier schon einmal um Jux, Possen und wüstes Treiben geht, empfehle ich jedem, der wissen will, wie Anno Dazumal ein „Schundblattl“ aussah, sich aus dem ANNO-Zeitungsarchiv die „Illustrierte Wochenpost“ herauszusuchen. Gegen die Geschichten, mit denen die Wochenpost ihre zweifellos begierigen Leser*innen fütterte, ist ein heutiges Krawallblattl ein Gebetbuch. Schon allein das Studium der Titelseiten garantiert stundenlange kostenlose Unterhaltung: Der Dämon der blonden Frau, Zum Sterben engagiert, Die Lichtung des Todes, Tragödien im Polareis, Im Banne der schönen Verführerin … Und dazu die verlockende grafische Aufmachung!

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(*) Wiens nächste Umgebungen an den Linien, herausgegeben von Anton Ziegler und Carl Graf Vasquez, Wien 1827-1828
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12 Kommentare zu „Die Lumpenbälle in Schwenders Colosseum“