Was Sie schon immer über Rudolfsheim-Fünfhaus wissen wollten …
Hier erfahren Sie regelmäßig interessante Details aus Vergangenheit & Gegenwart von Rudolfsheim-Fünfhaus, dem 15. Wiener Gemeindebezirk.
Haben Sie auch eine Frage? Dann schreiben Sie uns unter faq15@bm15.at

FAQ=Frequently Asked Questions (häufig gestellte Fragen)
Wozu gibt es Bezirksmuseen?
Aufgabe der Bezirksmuseen ist „die Bewahrung und Erweiterung der bezirkshistorischen Sammlungen, Durchführung von Ausstellungen und sonstigen bezirksbezogenen Veranstaltungen“.
Weiters geht es um die Erforschung und Dokumentation der Vergangenheit und Gegenwart des Bezirks. Bezirksmuseen sind Orte der Begegnung, kulturelle Veranstaltungsorte und Anlaufstelle für bezirksgeschichtliche Fragen. Die Basis der Arbeit ist das Engagement der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Freizeit und Ehrenamt
Alle MitarbeiterInnen, auch die LeiterInnen und der Präsident bzw. die Präsidentin der ARGE Bezirksmuseen sind ehrenamtlich in ihrer Freizeit tätig (viele davon PensionistInnen). Im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus (kurz BM 15) gibt es dzt. 15 ehrenamtliche MitarbeiterInnen (Stand: Oktober 2019).
Die Finanzierung der Bezirksmuseen und Sondermuseen setzt sich aus einer jährlichen Subvention der Stadt Wien zusammen, die von der ARGE an die einzelnen Museen verteilt wird sowie Förderungen durch die jedem Museum angeschlossenen Museumsvereine bzw. der Kulturkommissionen der jeweiligen Bezirke und Spenden zusammen. Wie viele andere Bezirksmuseen ist das BM 15 im Amtshaus des Bezirks untergebracht.
Die Sammlungsgegenstände setzen sich hauptsächlich aus Zuwendungen von Privatpersonen zusammen. Die Gestaltung oblag und obliegt den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und KustodInnen, welche die jeweiligen Ausstellungsräume zum Teil selbst gestaltet bzw. die Gestaltung beaufsichtigt haben und nun auch als Auskunftspersonen zur Verfügung stehen.
Geschichte der Bezirksmuseen: Alles begann in Meidling …
Die Wiener Bezirksmuseen entstanden als Heimatmuseen, von denen als erstes das Heimatmuseum Meidling 1923 gegründet wurde und alle weiteren bis in die 1970er-Jahre entstanden sind. Nach 1945 erfolgte die Umbenennung in Bezirksmuseen.
23 + 5 und eine Arbeitsgemeinschaft
Die 23 Wiener Bezirksmuseen und fünf Sondermuseen (Aspern Essling 1809, Circus und Clownmuseum, Phonomuseum, Rauchfangkehrermuseum, Wiener Ziegelmuseum) sind in der ARGE (Arbeitsgemeinschaft) Bezirksmuseen (kurz ARGE) zusammengefasst und werden von der Stadt Wien gefördert.
Bezirksmuseum Rudolfsheim Fünfhaus: Seit 1972 im Amtshaus
Das BM 15 besteht seit 1972 und befindet sich im Amtshaus in der Gasgasse 8-10 (Eingang des Museums Rosinagasse 4). Dieses steht an der Stelle des Hofes des ehem. Fünfhauser Brauhauses (gegen Ende des 18. Jhdts. von Nikolaus Christoph Oesterleinerbaut) bzw. des Zobeläums (in den 1860er Jahren von Franz Zobel zu einem Etablissement, volkstümlich Zobeläum genannt, erweitert).

Das Amtshaus wurde 1882–1884 von Gustav Matthies und Alois Schumacher im Stil der Neorenaissance erbaut. Die vierflügelige Anlage umschließt zwei Höfe. Die Fassaden sind durch Risalite mit Riesenpilastern gegliedert, die Hauptgeschoße durch Klinker und Ädikulafenster hervorgehoben. Die Architekten bedienten sich italienischer und französischer Hochrenaissanceformen. Der Festsaal mit umlaufender Empore ist in seiner originalen Ausstattung erhalten (vgl. Czeike 1980: 18-19 und 42-43 und Wikipedia).
Felix Czeike: Wiener Bezirkskulturführer XV. Rudolfsheim-Fünfhaus, Jugend & Volk, Wien-München 1980

Was bietet das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus?
Das BM 15 kann als Universalmuseen beschrieben werden, es befasst sich mit der Geschichte des 15. Bezirk, bietet Dokumente, Fotografien, Objekte, zeigt eine Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen und bietet Zusatzveranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, Buchpräsentationen, Kultur-Spaziergänge sowie div. Sonderevents, wie z.B. eine open mic night, Kleidertausch-Partys und ein Pub-Quiz an. Zudem ist das BM 15 auch ein spezieller Kultur-Treffpunkt für Kinder, mit Workshop-Angeboten, einem jährlichen Zeichen-Wettbewerb und einer Kinder-Festwoche im Sommer.
Das Museum vermittelt einen interessanten Eindruck vom Werden des Bezirks, macht vergangenes Handwerk und Geschäftsleben lebendig und stellt auch Kunst und Kultur an ausgewählten Beispielen dar.
Bezirksgeschichte auf 156 m2
Gezeigt werden eine Dauerausstellung zur Bezirksgeschichte und jeweils 1-2 Sonderausstellungen (zum jeweiligen Jahresthema der ARGE Bezirksmuseen und Vitrinen zu wechselnden Themen, z.B. Hotel Holzwarth), Objekte (z.B. altes Wasserleitungsrohr, Stechuhr der Fa. Bally, Gästebuch des Einküchenhauses, Engelsfiguten aus der Kapelle des ehemaligen Elisabethspitals) und eine Foto-, bzw. Kunstausstellung in der Galerie 15, der Bibliotheksecke.

Mehr zur Geschichte der Bezirksmuseen insgesamt und zum Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus finden Sie hier.
Das Bezirksmuseum als „erweitertes Museum“
Das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus positioniert sich zunehmend als „erweitertes Museum“. Franken-Wendelstorf/Greisinger/Gries u.a. verstehen unter „erweitertes Museum“ Aspekte der Digitalisierung in Museen. Ein Museum ist heute mehr als eine Ausstellungsfläche innerhalb eines Raumes, die nur zu den Öffnungszeiten besichtigt werden kann.
„Erweiterte Museen“ vermitteln ihr Wissen jederzeit auch auf digitalen Kommunikationswegen, betreiben „Storytelling“ über Social-Media und Publikationen, bieten digitale Elemente in ihren Schauräumen und erklären Hintergründe in Blogbeiträgen.
Das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus bezieht den Begriff „Erweiterung“ nicht nur auf den digitalen Bereich, sondern meint damit auch die Erweiterung des – für Bezirksmuseen üblichen – Interessentenkreise auf Personen ab 50 Jahren aufwärts.
Durch spezielle Angebote, wie open mic nights (Kleinkunstbühne für jeden) einen eigenen Podcast und Kleidertausch-Partys wird auch die jüngere Generation angesprochen und betritt dabei oft zum ersten Mal ein Bezirksmuseum.
Die 5 Säulen der Museumsarbeit
Das Angebot des Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus setzt sich aus 5 Säulen zusammen:
1. Säule: Ausstellungen (Dauerausstellung zur Bezirksgeschichte, Sonderausstellungen)
2. Säule: Veranstaltungen (Vorträge, Buchpräsentationen, Sonderveranstaltungen)
3. Säule: Publikationen (Edition Bezirksmuseum 15)
4. Säule: Das Bezirksmuseum im Netz (Podcast „Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten“, Facebook, Instagram, Blog WIENfünfzehn, …)
5. Säule: Projekte (z.B.: Zeitreise – Historische Ort modern interpretiert, Erinnerungen für die Zukunft)
Erinnerungen für die Zukunft
Das Projekt „Erinnerungen für die Zukunft“ ist noch in der Planungsphase und startet ab November 2019. Sie werden bald mehr davon hören 😉
Im Wesentlichen geht es darum, dass (ehemaligen) BewohnerInnen des 15. Bezirks Möglichkeiten geboten werden, Ihre Geschichte(n) zu erzählen.
Das Museumsteam sammelt und dokumentiert diese Erinnerungen und ordnet sie den Sammlungen zu, wird diese aber auch explizit für (Wander)Ausstellungen, Publikationen, Blogartikel und Podcast-Episoden verwenden und so für eine größere Verbreitung sorgen.
Die BewohnerInnen des 15. Bezirks können so die Geschichte des Bezirks mitgestalten.
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Wir wenden uns dabei hauptsächlich an die die ältere Generation, teilnehmen können aber alle Menschen aus dem 15. Bezirk, die etwas zu erzählen haben, die sich bewusst an etwas erinnern können (was z.B. jetzt nicht mehr so aussieht wie früher).
Beispielsweise kann auch eine Zwanzigjährige von ihren Erlebnissen auf dem Schulweg berichten und erzählen, dass dort vor zehn Jahren noch ein Haus stand oder ein Geschäft war, das es nicht mehr gibt.
ZeitzeugInnen gesucht!
Das Museumsteam wird im Zuge des Projekts, Personen ins Museum einladen, aber auch direkt (z.B. in Pensionistenwohnhäuser- oder clubs) aufsuchen und die Erinnerungen aufzeichnen.

Erstes Schwerpunktthema wird „Kinos & Theater in Rudolfsheim-Fünfhaus“ sein. Wir sammeln nicht nur Erinnerungen, sondern auch Dokumente, Bilder und Objekte.

Bei Interesse an einer Teilnahme als ZeitzeugIn wenden Sie sich bitte unter office@bm15.at an das Museumsteam.
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Jede Belehrung und Berichtigung, welche in Beziehung auf größere Vervollkommnung und Gemeinnutzmachung dieser Herausgabe beabsichtigt ist, wird mit dem ausgezeichnetsten Danke empfangen.
(*) Wiens nächste Umgebungen an den Linien, herausgegeben von Anton Ziegler und Carl Graf Vasquez, Wien 1827-1828
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Ein Kommentar zu „#FAQ15/014 Was hat das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus eigentlich so zu bieten?“