Unsere neunteilige Serie „History & Crime in Rudolfsheim (Fünfhaus) Anno dazumal“ – erschienen 2018/19 – von Barbara Büchner fand großen Anklang und gehört zu den meistgelesenen Beiträgen auf WIENfünfzehn!
Auf vielfachen Wunsch haben wir uns nun entschlossen, die Serie fortzusetzen. In unregelmäßigen Abständen finden Sie nun weitere Forschungsergebnisse aus „History & Crime in Rudolfsheim“.
Barbara Büchner recherchiert unermüdlich in Archiven, durchforstet dutzende Zeitungsartikel und trägt für Sie die spektakulärsten Fälle zusammen, die sich auf dem Gebiet des heutigen 15. Bezirks zugetragen haben oder von Personen handeln, die im heutigen Rudolfsheim-Fünfhaus wohnhaft oder beruflich (oder sonst wie) tätig waren.
Verfolgen Sie nun mit uns Teil 2 der Untaten der Plattenbrüder auf der Schmelz.
Teil 1 finden Sie hier.

Der wohl berühmteste aller Plattenbrüder, heute noch eine Legende, war Johann Breitwieser (1891-1919), um den sich ein ganzes Heldenepos rankte.
Tweet
„Schani“ Breitwieser, Ein- und Ausbrecherkönig
Der wohl berühmteste aller Plattenbrüder, heute noch eine Legende, war Johann Breitwieser (1891-1919), um den sich ein ganzes Heldenepos rankte. Der „Robin Hood von Meidling“ gab in Fünfhaus ein kurzes, aber dramatisches Gastspiel.

Transkript aus der „Arbeiter-Zeitung“ vom 8. April 1918 (Auszug).
Die Verhaftung des Einbrechers Breitwieser. Wie berichtet, ist am Samstagvormittag der berüchtigte Einbrecher Johann Breitwieser auf der Schmelz nach einem aufregenden Kampf verhaftet worden. Seine Anhaltung hat großes Aufsehen erregt, da ihr eine wilde Jagd vorausgegangen ist. Zwei Polizeiagenten und zwei Soldaten der Militärpolizei Hietzing waren früh auf der Suche nach dem gleichfalls sehr berüchtigten Einbrecher Kerschbaum, der gleichfalls wiederholt entsprungen ist und ein Diebsgenosse Breitwiesers ist. Sie trafen beim Hause Dreyhausenstraße Ar. 40 statt des Kerschbaum den so eifrig gesuchten Breitwieser an, der auf Kerschbaum wartete. Kaum hatte Breitwieser aus der Ferne gesehen, dass man sich ihm näherte, als er sofort die Flucht ergriff und sich gegen die Schrebergärten am Ameisbach wendete. Er hatte gleich bei den ersten Schritten seinen Revolver gezogen und lief, die Waffe in der Hand, so schnell, als ihn seine Füße trugen. Ein Polizeiagent und ein Korporal der Militärpolizei liefen ihm nach; auch sie hatten die Revolver gezogen. Alsbald fielen Schüsse. Der Flüchtige schoss, sich umwendend, auf seine Verfolger und diese wieder auf den Verbrecher. In der Lützowgasse stellte sich dem Übeltäter ein Sicherheitswachmann, der durch die Schießerei aufmerksam geworden war, in den Weg; doch Breitwieser schoss auch auf ihn und floh weiter. Die Verfolgung erstreckte sich bis zum Erzherzog Rainer-Landwehrspital (heute Hanusch-Krankenhaus, Anm.d.Red.). Der Postenkommandant des berittenen Stallpostens der Sicherheitswache Schmelz, Inspektor Rieß, stand, als sich die Vorfälle abspielten, im Ameisbachtal und sah von einer Anhöhe einen laufenden Mann, dem ein Zivilist und ein Soldat folgten. Zugleich hörte er Schüsse. Inspektor Rieß ritt im schärfsten Galopp heran. Als er näherkam, rief man ihm zu, dass der Verfolgte Breitwieser sei. Der Verbrecher hatte einen Vorsprung von gut 200 Schritten. Inspektor Rieß jagte im Galopp weiter und zog während der Rittes auch seinen Revolver. Die Entfernung verringerte sich immer mehr und schließlich war Rieß dem Manne auf etwa fünfzehn Schritte nahegekommen. Breitwieser, der durch den Lauf erschöpft war, blieb stehen und Inspektor Rieß rief ihm zu, er solle den Revolver wegwerfen. Zugleich zielte Rieß auf den Stehenden. Breitwieser gab das Spiel verloren und rief, er werde nicht mehr schießen.
Transkript Ende.

Breitwieser wurde verhaftet, der „Ein- und Ausbrecherkönig“ konnte jedoch trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen im Dezember 1918 erneut aus dem Gefängnis fliehen und erst im April 1919 wieder aufgespürt werden.
Am 1. April 1919 wurde sein Haus in St. Andrä-Wördern in Niederösterreich von der Polizei umstellt und unter Beschuss genommen. Er wurde schwer verwundet und erlag am darauffolgenden Tag im Inquisitenspital seinen Verletzungen.
Zeitgenossen berichteten, dass an seinem Begräbnis zwischen 20.000 und 40.000 Personen teilnahmen.
Nach seinem Tod blieb seine Platte bestehen, sein „Nachfolger“ wurde der Einbrecher Oskar Langer, der ebenso schnell zur Waffe griff wie der „Robin Hood“ und sich nach dem Mord an einem Sicherheitswachebeamten ein dramatisches Feuergefecht mit der Polizei lieferte. Über den tragischen Tod des Polizisten Hufnagl im Dienst berichtete am 24. Jänner 1920 die „Illustrierte Kronen-Zeitung“
Transkript
Von Ausbrechern erschossen. – Ein Sicherheitswachmann im Dienst auf den Tod verletzt. Das Magazin der Schuhfabrik Hugo Gänsler in der Felberstraße 20 ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von zwei Einbrechern heimgesucht worden, die reiche Beute an Schuhwaren und Leder machten. Der schöne Erfolg dieses ersten Besuches hat die Gauner offenbar auf den Gedanken gebracht, auch das Kontor der Firma heimzusuchen, weil sie dort Beute an Bargeld erhofften. Diese Idee führten sie gleich in der nächsten Nacht aus, weil sie wahrscheinlich dachten, dass man wohl eine so rasche Wiederholung des Einbruches nicht erwarten würde.
Durch ein Geräusch verraten
Die Einbrecher, die nach allen Merkmalen zu schließen nicht nur kühn, sondern auch in ihrem Fach sehr tüchtig und erfahren sein müssen, haben sich erst spät nachts an die Arbeit gemacht. Sie hatten das Kontor aber noch nicht betreten, als sie gehört wurden. Eine Partei, die im ersten Stock des Hauses wohnt, hörte die trotz aller Vorsichtsmaßregeln nicht zu vermeidenden Geräusche und rief telefonisch das Kommissariat Schmelz an. Von dort kam sofort der Kommandant der Wachstube mir einigen Wachleuten. Der Kommandant drang selbst mit zwei Wachen in das Kontor, während der 45jährige Oberwachmann Alois Hufnagl, Herbststraße 114 wohnhaft, als Posten an der Straßenecke blieb, um die Gauner bei einer eventuellen Flucht abzufangen.
Die Täter dürften aber durch das Öffnen des Haustores und durch die Schritte im Flur aufmerksam gemacht und gewarnt worden sein. Sie flüchteten aus dem Geschäfte, gelangten in den Hof, dann über eine Mauer in den Garten und von da über ein Eisengitter auf die Straße. Dort fielen sie dem Oberwachmann Hufnagl in die Hände, der sich ihnen entgegenstellte. In diesem Moment rief einer der Einbrecher seinem Genossen zu:
„Nimm das Zuckerl!“
Er meinte den Revolver. Im nächsten Augenblick hatte der zweite Einbrecher seinen Revolver gezogen und gab auf den Wachmann mehrere Schüsse ab. Hufnagl wurde in den Hals getroffen und stürzte blutüberströmt zusammen. Die Kugel hatte die Schlagader durchtrennt.
Die Wachleute im Hause hörten die Schüsse, eilten auf die Straße und fanden Hufnagel bewusstlos etwa 20 bis 25 Schritte vom Hause entfernt regungslos liegen. Die Einbrecher wurden, noch während man sich des Wachmannes annahm, eine Strecke weit verfolgt; sie entkamen aber in der Dunkelheit. Leute wollen gesehen haben, wie der eine gegen die Westbahn lief. Ganz in der Nähe der Stelle, wo Hufnagl lag, wurden zwei Patronenhülsen von 8 Millimeter Kaliber gefunden. Sie rühren von einer Armeepistole her. Es ist klar, dass der Einbrecher aus ganz unmittelbarer Nähe auf Oberwachmann Hufnagl geschossen hat. Möglicherweise ist der Wachmann noch einige Schritte mit der Wunde getaumelt und dann zusammengebrochen.
Das Polizeikommissariat Schmelz hat die größten Anstrengungen gemacht, um noch in der Nacht der Täter habhaft zu werden. Der Zustand des Oberwachmannes Hufnagl war gestern Vormittag vollkommen hoffnungslos. Man konnte nicht einmal daran denken, durch eine Operation das Leben zu retten. Es scheint, dass Oberwachmann Hufnagl, der ein sehr tüchtiger und gewissenhafter Mann war, dem Tode verfallen ist.
Transkript Ende

Verhaftung von Oskar Langer (1920)
Am 9. Februar 1920 konnte die Kronen-Zeitung berichten, dass ein großer Fang gelungen war – verhaftet wurde der Berufsverbrecher Oskar Langer, ein Mitglied der berüchtigten „Breitwieser-Platte“.
Die Kriminalbeamten hatten ausfindig gemacht, dass er im „Café Rudolfshof“ zu verkehren pflegte, einer Gastwirtschaft in der Mariahilferstraße 94, die sehr bekannt war, aber einen etwas zwielichtigen Ruf hatte – neben dem „christlichen Radfahrerverein“ und dem Alpinverein „D´Ybbstaler“ trafen sich dort auch Kartenspieler zum „Bukido“-Spiel, bei dem es nicht immer ganz sauber zugegangen sein soll .
Langer hatte bereits bewiesen, dass er nicht davor zurückschreckte, jeden niederzuschießen, der sich ihm in den Weg stellte. Die Kriminalbeamten mussten auf das Schlimmste gefasst sein – und tatsächlich: Der Versuch, Langer zu verhaften, wurde rasch zum Revolverkampf in Wildwest-Manier, wie die Illustrierte Kronen-Zeitung berichtet.
Transkript: Illustrierte Kronen-Zeitung, 9. Februar 1920, Seite 3
Revolverkampf im Café Rudolfshof. – Zwei Personen verwundet. (…) Nach langen Bemühungen wurde festgestellt, dass Langer, der sich sehr elegant kleidete, hier und da das Café Rudolfshof auf der Mariahilferstraße besuchte. Das Café wurde seither scharf bewacht und gestern wurden unter der Leitung des Polizeikommissärs Dr. Pleininger eine Anzahl tüchtiger Kriminalbeamter aufgeboten, um dieses gefährliche Individuum festzunehmen.
Nach sechs Uhr abends betrat Langer das Kaffeehaus, wandte sich aber, da er offenbar einige Kriminalbeamte erkannte, sofort dem Ausgang zu. Langer wollte die Tür mit der linken Hand öffnen, die rechte hielt er in der Tasche des Mantels verborgen, ein sicheres Zeichen für die Kriminalbeamten, dass er dort den Revolver schussbereit umspannt hielt.
Eine wüste Kampfszene.
Kriminalbeamter Gebhard warf sich auf Langer, zwei andere Kriminalbeamte kamen ihm zu Hilfe, doch ehe man noch die rechte Hand des Verbrechers heranzerren konnte, krachte der erste Schuss. Ein Schrei der Aufregung ging durch das ganze Café. Langer hatte durch die Manteltasche geschossen. Es entstand eine wilde Panik und einige Frauen wurden vor Schreck fast ohnmächtig. Die auf der Straße postierten Kriminalbeamten, durch den Schuss alarmiert, eilten in das Lokal, wo der Kampf auf dem Boden fortdauerte. Aus dem Publikum eilte ein beherzter Mann, der Kondukteur (Straßenbahnschaffner, Anm. d. Red.) Franz Sacher, den Kriminalbeamten zu Hilfe. Dem Besitze des Revolvers galt der Kampf.
Noch zwei Schüsse. – Zwei Verletzte.
Es gelang schließlich den Kriminalbeamten, die Hand Langers mit der Waffe herauszubringen. Aber ehe ihm der Revolver entrissen werden konnte, gelang es ihm, noch zwei Schüsse abzugeben und zwei Personen zu verletzen. Die Aufregung und die Panik wuchsen von Minute zu Minute.
Selbstmordversuch des Mörders.
Den vierten und letzten Schuss feuerte Langer gegen seinen Hals ab. Ein Blutstrom ergoss sich aus der Wunde und man konnte dem Manne die Waffe entwinden. Eine Ambulanz der Rettungsgesellschaft verband den Kriminalbeamten Gebhard, der am linken Unterarm schwer verletzt war, und den Kondukteur Sache, dessen Mittelfinger durchschossen wurde.
Transkript Ende

Nur zwei leere Tische und vor denen einige mit Sägespänen bedeckte Blutflecke gaben Zeugnis von der soeben stattgehabten Rauferei, die wahrscheinlich heute nicht die letzte war. (Alfons Petzold)
Tweet
Auch wenn es nicht gleich um Mord und blutige Schießereien ging, so hatte das Alltagsleben der Plattenbrüder doch eher ruppigen Charakter.
So schildert der Fünfhauser Arbeiterdichter Alfons Petzold einen Zusammenstoß zwischen Plattenbrüdern und Soldaten der Trainkaserne in einem Gasthaus:
„Ein Strizzi, der vorüberschlurfte, die Drama (billige Zigarette, Anm.d.Red) schief im Mund, feixte einen glasig dreinschauenden Soldaten an, bog sich nachlässig wie eine Zigarette und gurgelte: »Halt’s Maul, böhmischer Hallawachl, glaubst vielleicht, du bist in Leitomischl? Schauts mar an so an vawertagelten Surm a! Wannst net glei dein Brotladn haltst, gib i dar ans, daß da de Gitschener aus dö Manschetten schlangelt.«
Der verdutzte Kanonier war zuerst sprachlos, dann bäumte sich plötzlich bäuerliche Wut in ihm auf, mit einem »Satrazena podwora« fuhr er in die Höhe, nach dem über die Sessellehne gehängten breiten Faschinmesser greifend. Aber der Stänkerer war auch gleich bei der Tat und stieß seine Faust dem Soldaten in die Magengegend. Der schlug zu Boden und riss im Fallen Tisch, Stühle und seine kreischende Köchin mit.
»A Murrer!« tönte es von allen Seiten. Hindernde Tische, Stühle, Garderobenständer wurden ohne weiteres auf die Seite geschoben, zum Teil umgeworfen, und sowohl Weiber wie Männer drängten sich an die raufende Gruppe heran. Der Kanonier hatte Hilfe bekommen, zwei Trainsoldaten waren über den Schmächtigen hergefallen und keulten mit ihren Tatzen auf ihn ein. Da gellte die verräucherte Stimme eines der Freimädchen: »Blader, Habernschurl, Gselchter, spießts vüri, die Müllweiber wolln in Brauntoni murren! Gebts ehrna’s Titschkerl!«
Auf diesen Hilferuf hin fuhren drei richtige Flohberg-»Pülcher« wie dünne Messerklingen zwischen die angestaute Menge durch auf den Menschenknäuel am Boden zu. Gleich darauf warf sich einer der Trainsoldaten in die Höhe und brüllte: »I bin gstochn, helfts ma«, dann klappte er zusammen und fiel wimmernd in einen Sessel.
»Gstochn is aner wurn! Tupft is aner! Polizei, Wachmann, holts die Rettung!« So flatterte es im Saal durcheinander. Mit seinen mächtigen Gorillahänden hielt der »eiserne Gustl« (ein diensttuender Polizist, Anm.d.Red.) einen der Messerhelden fest. Zwei Hausknechte, breitbrüstig und mit niederer Stirn, waren wie Bulldoggen aus dem Schankzimmer geeilt und entrissen die Plattenbrüder aus den Händen der wütenden Soldaten, deren es ein halbes Dutzend geworden waren. Schrill splitterte die Signalpfeife des Wachmannes den sonstigen Lärm durcheinander. Der Gestochene war einstweilen in ein Nebenzimmer gebracht worden, wo ihm ein zufällig anwesender Sanitätskorporal die erste Hilfe angedeihen ließ. Vom Ausgang her kam es warnend: »Aufg´schaut! Hemänner kumman, dö Poli san scho do.«
Drei Pickelhauben funkelten auch gleich darauf hinter den Glastüren auf und bahnten sich energisch einen Weg zu ihrem Kameraden, dem eisernen Gustl, der noch immer in aller Gemütsruhe den einen Missetäter hielt, als wäre dieser ein zappelndes Huhn. Zwei der »Pülcher« waren entwischt, die beiden anderen wurden, weil sie bekannte Plattenbrüder waren, trotz ihres wilden Protestes und dem Geschrei ihrer Mädchen, die wie Furien oder Mutterkatzen auf die Wachleute lossprangen, an den Händen gefesselt und abgeführt, der gestochene Trainsoldat aber von der Rettungsgesellschaft durch einen andern Ausgang abgeholt und in das nächste Spital gebracht. Fünf Minuten später schmetterten wieder die gelben Instrumente eine Polka-Mazurka an die geduldigen Wände. Nur zwei leere Tische und vor denen einige mit Sägespänen bedeckte Blutflecke gaben Zeugnis von der soeben stattgehabten Rauferei, die wahrscheinlich heute nicht die letzte war.“
Zitat Ende
Großprozess gegen die „Simon-Platte“
In der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg erregten Großprozesse gegen sogenannte „Plattenbrüder“ die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Dabei handelte es sich um Gangs, die Einbrüche, Raubüberfälle, Morde und Betrügereien im großen Stil betrieben und ihre Basis in bestimmten Stadtvierteln hatten.
So fand beispielsweise 1947 der Prozess gegen die „Simon-Platte“ (1944-1947) statt. Doch die große Zeit der Platten war vorbei, die Schmelz war keine finstere G´stättn mehr, sondern zivilisiertes Stadtentwicklungsgebiet, und die organisierte Kriminalität nahm ein neues Gesicht an.
Zum Weiterlesen: Der Soziologe Roland Girtler (geb. 31.5.1941) beschäftigte sich in zahlreichen Arbeiten mit Randgruppen. Zum Thema verfasste er das Buch: Randkulturen. Theorie der Unanständigkeit (Böhlau, Wien 1996). Erhältlich bei „Weltbild“.
Quellen
- ANNO
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
- Alfons Petzold, „Das rauhe Leben“
- „Polizeifiles“, Polizeigeschichte des BM für Inneres
- Hans W. Gruhle, „Die Ursachen der Jugendlichen Verwahrlosung und Kriminalität“, Studien zur Frage: Milieu oder Anlage, Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet der Kriminalpsychologie
- Weyr Siegfried: Von Lampelbrunn bis Hohenwarth. Durch Wiener Vorstädte und Vororte, o. J., zitiert nach Maderthaner/Musner: Die Anarchie der Vorstadt. Das andere Wien um 1900
- Die Anarchie der Vorstadt: das andere Wien um 1900, von Wolfgang Maderthaner, Lutz Musner, S. 149f., Campus Verlag, Frankfurt 1999. Noch erhältlich bei „Weltbild“ und im „Falter-Shop“

Wann immer man sich versucht fühlt, über die ausufernde Kriminalität der heutigen Zeit, die Verrohung von Kindern und Jugendlichen, die aggressiven Jugendbanden, die organisierte Kriminalität, das „G´sindl“ ganz allgemein zu schimpfen und dergleichen als typisch für das beginnende 21. Jahrhundert zu verstehen, sollte man einen Blick zurück in die „gute alte Zeit“ der Jahrhundertwende tun …
Barbara Büchner
Verfügen Sie über weitere Informationen zu den Plattenbrüdern auf der Schmelz? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns diese zukommen lassen! Kontakt: office@bm15.at
Hier finden Sie alle Artikel unserer Serie „History & Crime in Rudolfsheim“
Teil 1: Die Verhaftung des Einbrecherkönigs Johann Breitwieser (1918)
Teil 2: Die Hyäne der Armen – Der Kinder-Betrüger Georg Prödinger (1905)
Teil 3: Von einer Greisin erstochen – Das Ende des „Revolvergustl“ (1928)
Teil 4: Der Gattinnenmörder Anton Karner – Eifersucht in der Enge der Proletarierwohnung (1913)
Teil 5: Motorführer Johann Prügl als Dienstmädchenmörder (1905)
Teil 6: Der Raubmörder und der tapfere Wirt (1920)
Teil 7: „Noch 48 Stunden, dann hol ich ihn mir, den Hager“ (1911)
Teil 8: Eine Greisin im Schlaf abgeschlachtet: Der Raubmörder Anton Senekl (1902)
Teil 9: Raubmord an einem Kind – Der Fall Rudolf Kremser (1914)

Sie haben noch nicht genug von „History & Crime in Rudolfsheim“?
In unserer Broschüre „Blut im Beisl. Historische Kriminalfälle in Gasthäusern des 15. Bezirks um 1900“ können Sie weiterschmökern.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Ihnen fehlt etwas? Sie haben weiterführende Informationen?
Dann schreiben Sie doch einfach einen Kommentar. Nützliche Inhalte mit Quellenangabe bauen wir – mit Verweis auf Ihren Kommentar – gerne noch in den Text ein. Alternativ können Sie uns auch ein Mail an office@bm15.at schicken!
Oder wie es Anton Ziegler 1828 (*) so schön ausgedrückt hat:
Jede Belehrung und Berichtigung, welche in Beziehung auf größere Vervollkommnung und Gemeinnutzmachung dieser Herausgabe beabsichtigt ist, wird mit dem ausgezeichnetsten Danke empfangen.
(*) Wiens nächste Umgebungen an den Linien, herausgegeben von Anton Ziegler und Carl Graf Vasquez, Wien 1827-1828
Gefällt Ihnen der Artikel? Dann teilen Sie ihn doch mit Ihren FreundInnen!
Schau mal! Ich hab was Interessantes auf WIENfünfzehn entdeckt!
Tweet
3 Kommentare zu „🤼♂️ Die Plattenbrüder auf der Schmelz #Teil 2“